Latschander: Staatsstraße jetzt sicherer
Latschander - Die Arbeiten für den Bau eines neuen Steinschlagschutzdammes sind so gut wie abgeschlossen. Wie berichtet, war es nach den Unwetterereignissen im Oktober/November 2018 und November 2019 in der Latschander wiederholt zu Felsstürzen gekommen, die mehrmals eine Sperrung der SS 38 zur Folge hatten. Nach eingehenden Untersuchungen und detaillierten Studien kamen die Geologen und Experten zum Ergebnis, dass bei ergiebigen Niederschlägen eine sehr hohe Steinschlaggefahr in diesem Bereich der Staatsstraße besteht und somit Maßnahmen von höchster Dringlichkeit notwendig waren. Die Bürgermeister der angrenzenden Gemeinden, die Bezirksgemeinschaft und der Wirtschaftsring forderten vom Land schon seit Längerem geeignete Sofortmaßnahmen. Das Projekt zur Errichtung eines Steinschlagschutzdammes und eines Schutzzaunes in der Latschander sowie eines über 400 Meter langen Schutzdammes oberhalb des Waalweges im Bereich Vermoi (Gemeinde Latsch) wurde am 3. Dezember von der Landesregierung als Maßnahme von besonderer Dringlichkeit genehmigt. Ein Tunnelbau bis zum Kreisverkehr in Latsch wäre nach Meinung des Landesgeologen Volkmar Mair frühestens in 10 Jahren machbar gewesen. Dank des guten Zusammenspiels zwischen den zuständigen Ämtern konnte bereits im Frühjahr 2020 mit den Arbeiten begonnen werden. Der 290 Meter lange und bis zu sechs Meter hohe Damm wurde stufenförmig und ausschließlich mit bewehrter Erde (optisch an der Vorderseite, also zur Straße hin) und mit Zyklopensteinen an der Rückseite hergestellt. Die Arbeiten sind im Wesentlichen bereits abgeschlossen und die Maßnahmen als solche klar ersichtlich. Es fehlen noch die Begrünung und einige Fertigstellungs- und Nebenarbeiten sowie ein kleines Stück Felsvernetzung im Anschluss an den neuen, ca. 50 Meter langen Steinschlagschutzzaun im Osten. Die Kosten für die Bauarbeiten belaufen sich auf rund 1.300.000 Euro. Die größte Gefahr von Steinschlägen bis auf die Straße dürfte somit gebannt sein. „Darüber hinaus sind im Abschnitt Kastelbell-Latsch noch weitere Maßnahmen zur Absicherung der Straße angedacht“, berichtet Ing. Augustin Hueber vom Amt für Straßenbau West. Zwischen dem Westportal der Umfahrung von Kastelbell-Galsaun und dem neuen Schutzdamm in der Latschander wird eine ca. 250 Meter lange Steinschlagschutzgalerie ins Auge gefasst. Weiter westlich, vom fertiggestellten Damm bis zum Kreisverkehr in Latsch, wird der Bau eines Tunnels in Erwägung gezogen. „Diesbezüglich gibt es derzeit allerdings nur Studien, konkret programmiert und finanziert sind diese Lösungen jedoch noch nicht“, so Hueber.
