Viele Filme haben die Vinschger Amateurfilmer in den letzten Jahrzehnten gedreht: Obmann Josef Gufler freut sich darüber.
Die Vinschger Filmhaber haben einen großen technischen Wandel im Filmemachen erlebt: vom analogen Schnitt hin zum Schnitt im Computerprogramm.

Liebe zum Film ungebrochen

Rasante technische Entwicklung prägt Vinschger Amateurfilmer, die nun Einblick in über fast drei Jahrzehnte Filmschaffen geben wollen.

Publiziert in 18 / 2018 - Erschienen am 15. Mai 2018

Goldrain - Mit großem Stolz führt der Filmemacher Josef Gufler in den kleinen Lagerraum des Vereinslokals und zieht mehrere orangefarbene Schachteln heraus, in denen sich dutzende Filmkasseten befinden. „Seit ich 1996 dabei bin, haben wir pro Jahr zwischen acht und zehn Filme gedreht und anschließend bei den Filmvorführungen gezeigt. Also sicherlich zwischen 170 und 200 Filme“, erklärt Gufler, der seit 2008 Obmann des Amateuerfilmer Vereins Vinschgau ist. Doch haben die begeisterten Filmemacher, die nicht nur aus den verschiedensten Vinschger Orten kommen, sondern heute darüber hinaus auch aus Meran und Kaltern, unter anderem hier im Vereinslokal in Goldrain ein halbes Dutzend Filme mehr geschnitten und vertont, sich weitergebildet und über die eigenen Produktionen diskutiert. Gegründet worden ist der Verein 1991 vom ehemaligen Obmann des Goldrainer Schießstands Adolf Josef Steinkeller. Waren es damals vor allem Dokumentarfilme und „Gag“- bzw. Lachfilme, so werden heute auch immer öfter eigene Spielfilme gedreht, wie Gufler berichtet. „Diese sind eine Herausforderung, doch gelingt es uns immer besser.“ Zentral ist für die 33 Filmbegeisterten dabei der Gedanke, dass man sich gegenseitig weiterhelfen und somit immer besser werden kann. Auch deshalb weil die Entwicklung im Filmbereich in den letzten Jahrzehnten so rasant war und weiterhin bleibt:  So wurde anfangs analog geschnitten, gefilmt wurde noch auf das Acht-Millimeterband aus Zellophan. Später setzte man auf eigene digitale Schnittcomputer. Dieser steht noch heute im Vereinslokal, in dem auch Schnittplätze und ein Lager Platz finden. „Hier stehen weitere Zusatzgeräte zum Ausleihen für die Mitglieder bereit“, so Gufler. Heute wird zum Schneiden großteils eine digitale Computerschnittsoftware verwendet, zum Filmen reicht eine herkömmliche Kamera um Fernsehqualität zu erreichen. Möglich gemacht hat diese schnelle technische Entwicklung vor allem die Produktion sehr guten Filmmaterials mit relativ geringen Kosten. „Früher kostete ein dreiminütiger Film rund 15.000 Lire“, erinnert sich Gufler. Um die eigenen Produktionen weiter zu verbessern und so viel als möglich aus der Technik herauszuholen, setzten Vinschger nicht nur auf die Vernetzung untereinander, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus. So nimmt der Verein beispielsweise immer wieder an Wettbewerben in Österreich teil. Auch an Nicht-Mitglieder wird in eigenen Kursen Wissen weitergegeben. Um Interessierten Einblick in die eigene Arbeit und die Welt des Filmmachens seit der Gründung 1991 zu geben, organisiert der Verein am Samstag, 19. Mai, von 10 bis 17 Uhr im Vereinslokal beim Schießstand Goldrain einen Tag der offen Tür. 

Manuel Gruber
Manuel Gruber
Vinschger Sonderausgabe

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