Laura Pan erklärt, was sie mit dem „magische Teppich“ ausdrücken will.
Dieses Werk entstand mit der Technik der Cyanotypie (Eisenblaudruck).

Magischer Teppich

Publiziert in 20 / 2022 - Erschienen am 8. November 2022

Schlanders - Auf einen „magischen Teppich“ stießen die Besucher, die am 4. November zur Eröffnung der Ausstellung „Ero un fiore“ in die Bibliothek Schlandersburg gekommen sind. Der große „Teppich“ ist nicht ein textiles Flächengebilde, sondern besteht aus Holzdielen eines alten Stadels in Kortsch, der um ca. 1200 gebaut wurde. „Der Teppich ist die erste Form des Hauses“, erklärte die junge Künstlerin Laura Pan. Sie hat die Dielen gereinigt und mit kleinen Kalk-Flecken überzogen. Kalk wurde früher als Desinfektionsmittel in Städeln eingesetzt. Ohne die Flecken aus Kalk wäre der Teppich nur altes Holz, „aber so bezeugt er, dass ich hier bin“, so die Künstlerin. Der Teppich ist eine der Arbeiten, die Laura Pan in den vergangenen zwei Jahren in der Kreativwerkstatt in der Ex-Drusus-Kaserne geschaffen hat. Die Künstlerin befasst sich viel mit der Vergangenheit und Geschichte von Südtirol, von Schlanders und der ehemaligen Kaserne. Zu sehen sind in der Bibliothek auch abstrakte Bilder von Bäumen, die auf dem Kasernen-Areal stehen, sowie Werke, die Pan mit der Technik der Cyanotypie, auch als Eisenblaudruck bekannt, angefertigt hat. Das größte fotografische Bild dieser Art hat Laura Pan zusammen mit dem Künstler Trettel auf dem Kasernenplatz geschaffen. Die ausgestellten Arbeiten haben viel mit dem Ort zu tun, wo sie entstanden sind. „Das Arbeiten in der ehemaligen Kaserne hat mein Schaffen stark beeinflusst und geprägt“, so die Künstlerin. Als die Kaserne seinerzeit gebaut wurde, soll ein Obstbauer geweint haben, weil die Bäume in der Blüte standen, als sie gerodet wurden. Heute stehe die Ex-Kaserne erneut in Blüte: „Es entstand ein Ort reich an Kunst und Kunsthandwerk.“ Musikalisch umrahmt hat die Ausstellungseröffnung Ariel Trettel mit der Gitarre. Im Innenhof der Bibliothek wurden Kastanien gebraten. Laura Pan dankte dem Bibliotheksleiter Raimund Rechenmacher sowie allen, die ihr geholfen haben, die Ausstellung auf den Weg zu bringen. Als fruchtbringend und inspirierend nannte sie die Zusammenarbeit und Begegnung mit vielen Kunstschaffenden und kreativen Menschen, die in der Kreativwerkstatt arbeiten. Die Ausstellung bleibt bis zum 3. Dezember geöffnet: montags, donnerstags und freitags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr; dienstags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 19 Uhr; mittwochs von 9 bis 12 Uhr.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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