Diese Bilder zeigen, wie sich das Martinsheim innen und außen baulich verändert hat.
Diese Bilder zeigen, wie sich das Martinsheim innen und außen baulich verändert hat.
Diese Bilder zeigen, wie sich das Martinsheim innen und außen baulich verändert hat.
Einige der neuen Räume in der Gemeinschaftspraxis.
Einige der neuen Räume in der Gemeinschaftspraxis.
Konrad Raffeiner und Roswitha Rinner

Martinsheim legt Sozialbericht vor

Bauliche Erweiterung abgeschlossen. Einige Projekte noch in Ausführung. Tagespflegeheim und Seniorenmensa wieder in Betrieb. Mit 1. Dezember nimmt Ärzteteam seine Tätigkeit im Martinsheim auf.

Publiziert in 20 / 2022 - Erschienen am 8. November 2022

Mals - Dem Martinsheim ist es in den Jahren 2021 und 2022 gelungen, die bauliche Erweiterung des Heims abzuschließen, den neuen Zubau einzurichten, die Böden im Bestandsgebäude sowie auch die Aufzüge auszutauschen, den Innenhof mit Holzmöbeln auszustatten und weitere Maßnahmen zu setzen. Im Laufen sind derzeit die Arbeiten zur Errichtung des Gartens für Menschen mit Demenz, zur Neugestaltung der Grünflächen im Süden sowie zur Anbringung von Photovoltaikpanelen (rund 90 Kilowatt-Peak) auf den Dachflächen des neuen Zubaus. Das Tagespflegeheim sowie die Seniorenmensa sind seit dem 1. November wieder in Betrieb. Eng verknüpft mit der Öffnung der Gemeinschaftspraxis im Erdgeschoss des Martinsheims ist die Verpflichtung der Hausärzte, auch die ärztliche Betreuung der Heimbewohner ab 1. Dezember zu übernehmen. Zusätzlich zu den baulichen Maßnahmen informierten der Präsident und die Direktorin des Martinsheims, Konrad Raffeiner und Roswitha Rinner, kürzlich bei einem Pressetreffen auch über Neuerungen und Herausforderungen, die das „Innenleben“ der Heimgäste sowie des Personal betreffen. Zusammengefasst sind sämtliche Daten, Entwicklungen, Trends sowie auch die strategischen Ziele im Sozialbericht 2021, der im Anschluss an das Pressegespräch auch den Sozialreferentinnen und -referenten der Gemeinden Mals, Graun, Taufers im Münstertal und Glurns vorgestellt wurde, die das Einzugsgebiet des Martinsheims bilden.

Viel mehr Einzelbettzimmer

Dank der Erweiterung wurde die Gesamtbettenzahl auf 100 erhöht. Nun gibt es 68 Einzel- und 16 Zweibettzimmer auf drei Geschossen. Die Gesamtkosten der baulichen Maßnahmen bezifferte Konrad Raffeiner mit etwas mehr als 8 Millionen Euro. Der Kostenrahmen konnte ebenso eingehalten werden, wie der Terminplan. Der Großteil der Arbeiten konnte sogar um 6 Monate früher als geplant abgeschlossen werden. Die von der Gemeinde und dem Sanitätsbetrieb finanzierte Gemeinschaftspraxis, die auf 4 Ärzte ausgelegt ist und wo vorerst die Ärzte Christian Hofer, Giovanni Braglia und Joachim Ruepp arbeiten werden, kommt dem Martinsheim in mehrfacher Hinsicht zugute: die ärztliche Bezugsperson ist ab nun direkt im Haus, die ärztliche Betreuung der Heimbewohner ist von Montag bis Freitag durch die genannten Ärzte gesichert „und wir haben sozusagen immer einen Arzt im Haus“, präzisierten der Präsident und die Direktorin. Außerdem wird das soziale Leben im Haus aufgewertet.

Öffnung nach außen

Die Öffnung des Wohn- und Pflegeheims nach außen ist eines der Grundanliegen der Verwaltung. Während der vergangenen Jahre gab es in dieser Hinsicht aufgrund der Pandemie zwar einige Rückschläge, doch nun soll es wieder Schritt für Schritt besser werden. Zusätzlich zur kürzlich erfolgten Wiedereröffnung des Tagespflegeheims und der Seniorenmensa soll auch die Freiwilligenarbeit wieder vermehrt anlaufen. Allen Freiwilligen zollten der Präsident und die Direktorin ebenso einen großen Dank, wie dem gesamten Heimpersonal sowie den Heimgästen für das Verständnis bzw. die Mitarbeit während der Phase der Bauarbeiten. Auch bei der Bewältigung der Pandemie und der damit verbundenen, zum Teil harten Rückschläge und Folgen hätten alle ihr Bestes gegeben.

Viele Herausforderungen

Die Liste der Hausforderungen, mit denen sich nicht nur das Martinsheim, sondern sämtliche Wohn- und Pflegeheime konfrontiert sehen, ist lang. Zusätzlich zum Umstand, dass der Anteil von Heimgästen, die schwer pflegebedürftig sind, weiter steigt, gehört auch der Fachkräftemangel, vor allem im Bereich der Pflege, zu den derzeit größten „Baustellen“. Erschwerend dazu kommt speziell im Einzugsgebiet des Martinsheims und weiterer Heime im Vinschgau die Tatsache, dass Fachkräfte von der nahen Schweiz „abgesogen“ werden. Ebenso Fakt ist, dass in nächster Zeit große Pensionierungswellen ins Haus stehen, weil die starken Jahrgänge in den Ruhestand treten. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, arbeitet das Martinsheim schon seit einiger Zeit an Maßnahmen, um als Arbeitgeber noch attraktiver zu werden. Rund zwei Drittel der über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit in Teilzeit beschäftigt. Ausgelotet werden zurzeit sogenannte Benefits für das Personal (Begünstigungen) und weitere Maßnahmen. Weitergeführt wird der Audit-Prozess „familieundberuf“. Auch über eine Reihe heiminterner Verbesserungen und Neuerungen wird im Sozialbericht informiert. Die Palette reicht von der Fortsetzung des Digitalisierungsprozesses im Verwaltungs- und Pflegebereich, dem Einkauf möglichst regionaler und biologischer Lebensmittel bis hin zur Anschaffung moderner Vakuumiergeräte für die Geruchsneutralisation und Volumenreduzierung von Abfall oder Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten.

Inklusionsprojekt in der Planung

Stets im Auge hat das Martinheims auch die Strukturen für begleitetes und betreutes Wohnen. In Mals ist es das „Alte Altersheim“, wo im Zuge eines Inklusionsprojektes zwischen Bezirksgemeinschaft, Gemeinde und Martinsheim u.a. auch Wohneinheiten für das begleitete und betreute Wohnen entstehen werden. Das Adaptierungs-Projekt befindet sich derzeit in der Planungsphase.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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