Stellte das Projekt vor: Alexander Burger.
So soll das neue Alten- und Pflegeheim aussehen.
Heiko Hauser (links) und Ralf Dejaco.
Ausnahmsweise tagte der Gemeinderat in einem Klassenraum der Grundschule in Schluderns; dies, weil die im Erdgeschoss erbaute Kita und das neue Lehrerzimmer besichtigt wurden.
Direktorin Sibille Tschenett (links) und Gemeinderatsmitglied Roswitha Weissensteiner von der Arbeitsgruppe Altersheim.

Millionen gespart, Projekt optimiert

Das Schludernser Altersheimprojekt wurde günstiger, „und besser“.

Publiziert in 19 / 2023 - Erschienen am 24. Oktober 2023

SCHLUDERNS - „Zum Glück war es erst zu teuer, weil nun ist es viel besser“, fasste Sibille Tschenett, die Direktorin des Alten- und Pflegewohnheims Schluderns, zusammen. Das überarbeitete Projekt über die technische und wirtschaftliche Machbarkeit für das Bauvorhaben „Neubau Pflegewohnheim Schluderns“ war dem Gemeinderat vorgelegt worden – und es wurde einstimmig und mit viel Lob genehmigt. Die Kosten von ursprünglich rund 27 Millionen Euro konnten auf knapp 20,8 reduziert werden. „Das ist eine große Einsparung. Wir haben es geschafft, die Kosten massiv zu minimieren und kaum an Funktionen einzubüßen“, freute sich der Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser bei der Gemeinderatssitzung am 19. Oktober. Das neue Projekt vom Architekturbüro „Dejaco + Partner“ sieht einen Stock weniger und mehr Zweibettzimmer als ursprünglich geplant vor. Insgesamt entstehen wie vorgesehen 50 Betten, davon nun 38 Einzelzimmer und 6 Zimmer mit zwei Betten. Es gelte ohnehin, vom Konzept der Einbettzimmer weg zu kommen, erläuterte Tschenett: „Die Menschen verändern sich. Über kurz oder lang werden sich Seniorenwohnheime vermehrt zu Pflegeheimen entwickeln. Da sind Mehrbettzimmer sinnvoll, bettlägerige Menschen haben so besseren Kontakt zueinander, die Pflege wird zudem vereinfacht“.
Nach der Genehmigung im Gemeinderat kann das seit Jahren geplante Projekt weiter Fahrt aufnehmen. Noch im nächsten Jahr sollen die Ausschreibungen starten. Diese müssen aufgrund der hohen Summe als EU-Verfahren durchgeführt werden. „Laut unseren Erfahrungen, machen aber dennoch eher lokale Firmen mit“, betonte Architekt Alexander Burger von „Dejaco + Partner“. Dass eine Firma mitmache und dann Pleite gehe, sei in diesen Fällen nahezu ausgeschlossen, beruhigte Ralf Dejaco. Die Kriterien für die Ausschreibungen seien hoch angesetzt. Das derzeitige Gebäude wird zur Gänze abgerissen und neu errichtet. Mit den Abrissarbeiten und dem Neubau könne, wenn bei den Ausschreibungen alles glatt läuft, voraussichtlich im Herbst 2024 begonnen werden, innerhalb von zwei Jahren dürfte das neue Alten- und Pflegeheim dann bezugsfertig sein. Bereits im Juni sind die derzeit rund 35 Bewohnerinnen und Bewohner ins ehemalige Hotel „Alte Mühle“ umgezogen.  Finanziert wird das über 20 Millionen teure Projekt vom Land sowie den drei Gemeinden Schluderns, Prad und Stilfs.

Zusammenarbeit mit Mals und neue Ortstaxe  
Genehmigt wurde im Gemeinderat auch die Vereinbarung für eine zwischengemeindliche Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mals im Hinblick auf eine Kompetenzstelle für gemeinsame Ausschreibungen. Dort gibt es ein spezialisiertes Büro mit 2 Mitarbeitern, die sich künftig um die Ausschreibungen ab 500.000 Euro für die Gemeinden Mals und Schluderns kümmern werden. Kritik aus dem Gemeinderat gab es für die generell ausufernde Bürokratie, die nur mehr schwer zu bewältigen sei. Die Zusammenarbeit starte mit Beginn des kommenden Jahres. - Ebenfalls genehmigt wurde die Erhöhung der Ortstaxe (siehe dazu auch Bericht aus Partschins auf Seite 14). Man strebe hier eine einheitliche Abgabe für den ganzen Vinschgau an. Das Landesgesetz, das ab 1. Jänner 2024 in Kraft tritt, sieht folgende Tarife vor: 2,50 Euro für Betriebe mit vier Sternen und mehr, 2 Euro für Betriebe mit 3 Sternen und 3-Sternen-Superior sowie 1,50 für alle anderen Beherbergungsbetriebe. Rund 30 Prozent gehen dabei an die IDM, zudem sollen 10 Prozent für regionales Marketing eingesetzt werden. Das Gesetz gibt den Gemeinden die Möglichkeit für einen Gemeindezuschlag auf maximal 5 Euro. Hierfür einigte man sich in Schluderns auf 1,20 Euro für alle Kategorien.

Michael Andres
Michael Andres

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