Miriam Weiß: „Diese Zeit sollte genutzt werden, um gut zu planen.“

Möglich oder nicht?

Auslandsaufenthalte für Schüler in Corona-Zeiten

Publiziert in 41 / 2020 - Erschienen am 26. November 2020

Vinschgau - Bedarf groß, Umsetzung schwierig: Was derzeit für die Reisebranche generell gilt, gilt auch für Südtirols Jugendliche, die während ihrer Schul- und Studienzeit nach interessanten Auslandsaufenthalten suchen. Im Januar 2020 gab es dazu noch eine klassische Informationsveranstaltung im Rahmen der Projektwoche am Oberschulzentrum Schlanders. Wer hätte gedacht, dass nur wenige Wochen später alles anders ist? Nicht mehr die Frage nach dem Wohin stellt sich, sondern ob überhaupt. Was geht also noch in Coronazeiten? der Vinschger hat bei Miriam Weiß vom „American Institute for Foreign Study“ (AIFS) nachgefragt. Sie informiert schon seit Jahren am OSZ Schlanders über Auslandsaufenthalte.

der Vinschger: Frau Weiß, wie ist die aktuelle Situation?

Miriam Weiß: Derzeit ist alles unsicher und schwierig abzuschätzen. Konkret ist es so, dass professionelle Anbieter wie AIFS aktuell kaum Auslandsaufenthalte anbieten können. Umso mehr sollte diese Zeit genutzt werden, um gut zu planen.

Wie schätzen Sie die Perspektiven generell ein?

Das ist schwer zu sagen. Wir können auch nur auf Sicht fahren. Gäbe es Corona nicht, so würden beispielsweise unsere Amerika-Angebote mit dem Wechsel von Trump zu Präsident Biden neuen Schwung erhalten. Es zeichnet sich dort nämlich eine baldige Visavergabe ab.

 Wie ist die Lage weltweit?

Es ist eigentlich überall ähnlich. Australien und Neuseeland haben die Visavergabe bis auf Weiteres gestoppt. Wir wissen nicht, ob heuer überhaupt noch Visa vergeben werden. Bei Kanada warten wir auch ab. Eine Alternative könnte Farmwork and Travel in Irland sein. Da arbeitet man in der Landwirtschaft mit. Im Vinschgau kennt man das ja.

Was raten Sie unseren Jugendlichen?

Es gilt mehr denn je: wer Ziele erreichen will, muss die Wege kennen. Momentan sind die Wege begrenzt. Wenn wir uns jetzt aber alle an die Regeln halten, wird auch bald wieder Reisen möglich sein. Sicherheit und Gesundheit gehen vor. Wann es wieder soweit ist, für einen Sommerjob in die USA oder für ein halbes Jahr Au-pair auf die Südhalbkugel zu reisen, wissen wir nicht. Ich rate inzwischen zu einer fundierten Information und Netzwerken. Damit ist man gut vorbereitet für den nächsten Auslandsaufenthalt und kann sich schon mal mit Gleichgesinnten austauschen. Das ist sicher, bei aller Unsicherheit. Für weiterführende Informationen kann man mich gerne über per E-Mail mweiss@aifs.at kontaktieren.

Interview: Josef Bernhart

Redaktion

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