Der Naturnser Gemeinderat bei seiner Sitzung am 3. Februar.

Neubau beginnt in Kürze

Auch museales Konzept für Naturparkhaus wird erarbeitet

Publiziert in 5 / 2020 - Erschienen am 11. Februar 2020

Naturns - Ende Februar bzw. Anfang März soll mit dem Bau des neuen Naturparkhauses in Naturns begonnen werden. „Parallel zu den Arbeiten wird auch ein museales Konzept erarbeitet“, informierte Bürgermeister Andreas Heidegger bei der Gemeinderatssitzung am 3. Februar. Die Themenschwerpunkte beziehen sich dabei vorwiegend auf den Naturpark Texelgruppe. Es sollen aber auch andere Themen miteinbezogen werden, so etwa die Kulturlandschaft am Sonnenberg. Für die Erarbeitung des Konzeptes wurde das Gestaltungsbüro „Gruppe Gut“ von Alfonso Demetz und Uli Prugger engagiert.

Eine Million Euro für Einrichtung

Für die Einrichtung stellt das Land eine Million Euro zur Verfügung. Der zweistöckige, markante Neubau entsteht auf dem Areal, wo sich früher die Tankstelle befand. Die Baukosten in Höhe von rund 2 Millionen Euro trägt die Gemeinde. Über den eventuellen Verkauf des ANAS-Hauses soll der Gemeinderat bei einer weiteren Sitzung abstimmen. Der Erlös aus dem Verkauf ist laut dem Bürgermeister für das Naturparkhaus zweckgebunden. Der Gemeinderat soll auch festlegen, ob mit dem Verkaufserlös teilweise die Kosten für die Außengestaltung beim Neubau bestritten werden. Ein Teil des Erlöses könnte eventuell auch zum Ankauf des ca. 2.200 Quadratmeter großen Parkplatzes beim Kraftwerk eingesetzt werden. Der von der Gemeinde gepachtete Parkplatz gehört der Alperia. Diese ist bereit, das Grundstück für 84 Euro pro Quadratmeter zu verkaufen. Auch die Möglichkeit, den Parkplatz gemeinsam mit der Seilbahn Unterstell zu erwerben, soll laut Heidegger in Erwägung gezogen werden. Was den Würstelstand betrifft, so kann dieser während der Bau-
phase am bisherigen Standort weiter betrieben werden. Nachher soll überlegt werden, ihn eventuell in den anzukaufenden Parkplatz zu integrieren.

Zeitplan für Kindergartenbau

Nachdem das Verwaltungsgericht einen Rekurs gegen den Planungswettbewerb für den Neubau des Kindergartens in Naturns abgewiesen hat, kann das Vorhaben nun in Angriff genommen werden. „Es gab bereits ein erstes Treffen des Planungsteams und die Architekten sind beim Arbeiten“, informierte der Gemeindereferent Michael Ganthaler. Auch ein realistischer Zeitplan sei erstellt worden. Ziel sei es, den Neubau im Herbst 2023 zu beziehen. Als nächsten Schritt nannte Ganthaler die Aussiedelung der Küche in das Rathaus. Die dortige Küche muss entsprechend adaptiert werden, was ohnehin sinnvoll ist. 2021 sollen hinter der Tennishalle Container als Ausweichquartier errichtet werden. Anfang 2022 sollen die Bauarbeiten beginnen. Die geplante Bauzeit beläuft sich auf 15 Monate.

Einsprüche abgewiesen

Am 27. November 2019 hatte der Gemeinderat den Antrag, die alte Hofstelle Saumoar unter Ensembleschutz zu stellen, abgelehnt und beschlossen, den Antrag nicht weiter voranzutreiben, weil es seit der Erstellung des Ensembleschutzplanes keine Änderungen bzw. neue Aspekte gegeben habe. Es seien weder die Voraussetzungen für einen Denkmalschutz noch für einen Ensembleschutz gegeben. Die 5 Einsprüche gegen diesen Beschluss lehnte der Gemeinderat am 3. Februar ab. Lediglich Hans Pöll stimmte für die Annahme. „Ich fühle mich nicht befangen und verfolge kein persönliches Interesse, sondern rede als Mitglied des Heimatpflegevereins und als Bürger“, sagte er. Pöll ersuchte die Verwaltung, einen Lokalaugenschein mit kompetenten Fachkräften durchzuführen. 

Neue Städtepartnerschaft? 

Zusätzlich zur Partnerschaft mit Mutterstadt im Rhein-Pfalz-Kreis, die 2011 offiziell besiegelt wurde, und der engen Freundschaft mit Axams in Tirol könnte die Gemeinde Naturns nun eine weitere Partnerschaft eingehen. Wie Andreas Heidegger und die Sportreferentin Astrid Pichler informierten, hat der Stadtrat von Schloß Holte-Stukenbrock am 17. Dezember 2019 einstimmig beschlossen, bei der Gemeinde Naturns den Abschluss einer Städtepartnerschaft zu beantragen. Laut Heidegger und Pichler gibt es schon seit über 50 Jahren freundschaftliche Beziehungen zwischen den Sportvereinen von Schloß Holte-Stukenbrock und Naturns. Insgesamt waren seither über 500 junge Fußballer aus Naturns in der Stadt zu Gast, die im Kreis Gütersloh im Nord-osten Nordrhein-Westfalens liegt. Die ersten Kontakte zu Naturns waren seinerzeit über den Verein „Stille Hilfe für Südtirol“ zustande gekommen. Die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock, die derzeit knapp über 27.000 Einwohner zählt, hat bisher noch keine Partnerstadt bzw. Partnergemeinde. Detail am Rande: Die Stadt in ihren heutigen Grenzen entstand erst 1970 durch Zusammenlegung der beiden bis dahin amtsangehörigen Gemeinden Schloß Holte und Stukenbrock. Die Zusammenlegung jährt sich heuer somit zum 50. Mal. Über die formelle Annahme des „Heiratsantrages“ muss im Naturnser Gemeinderat noch abgestimmt werden.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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