Neue Remise für Vinschger Bahn
Arbeiten gehen unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen weiter
Mals - Seit Oktober wird am Malser Bahnhof an der neuen Remise für die Vinschger Bahn gearbeitet. Zwar musste die Baustelle aufgrund der derzeitigen Corona-Notsituation kurzzeitig geschlossen werden, nun wurden die Bauarbeiten – unter Einhaltung strengster Sicherheitsmaßnahmen – aber wieder aufgenommen. Davon unbetroffen bleibt das Gesamtprojekt der Elektrifizierung der Vinschger Bahn: voraussichtlich 2022 wird nämlich der erste Zug elektrisch durch den Vinschgau rollen.
Die neue Remise
Um Platz für die neue Remise zu schaffen, musste zunächst das bestehende Gleisbett in Richtung Sportzentrum neu verlegt werden. „Die Remise selbst ist eine Verlängerung und Anpassung der bereits heute bestehenden Remise und wird nach Abschluss der Arbeiten insgesamt 125 Meter lang sein – und damit rund 80 Meter länger, als die alte Remise“, erklärt Joachim Dejaco, Generaldirektor der STA - Südtiroler Transportstrukturen AG. Damit können in der neuen Remise längere Züge, die nach der Elektrifizierung der Bahnlinie auch im Vinschgau eingesetzt werden, geschützt abgestellt werden. Es ist geplant, dass künftig sechs 106 Meter lange Züge über Nacht am Malser Bahnhof stehen. Die neue Remise passt sich als Stahlkonstruktion an die bereits bestehende Struktur an, wobei die Wand- und Dachverkleidung aus Isolierplatten besteht. Im Zuge der Bauarbeiten wurde die gesamte elektrische und mechanische Ausstattung erneuert und im Außenbereich je eine Anlage für die Wasserversorgung bzw. die Entwässerung errichtet.
Weitere Arbeiten am Bahnhof
Bereits im Sommer 2019 wurden in Mals die beiden Bahnsteige auf 125 Meter verlängert und das taktile Leitsystem neugestaltet. Damit ist man auch am Malser Bahnhof bereit für die sechsteiligen Züge, die nach den Elektrifizierungsarbeiten im Vinschgau verkehren. Nicht zuletzt wurde auf dem gesamten Bahnhofsgelände ein neues Beleuchtungskonzept umgesetzt. Ausgeführt wurden die Bauarbeiten am Bahnhof Mals von den Vinschger Unternehmen Marx AG und Moriggl GmbH gemeinsam mit der Bozner Geobau unter der Leitung der landeseigenen STA - Südtiroler Transportstrukturen AG. Die gesamten Baukosten belaufen sich auf rund 3 Millionen Euro.
Elektrifizierung Vinschger Bahn: das Gesamtprojekt
In der Zwischenzeit schreitet das Projekt der Elektrifizierung der Vinschger Bahn voran, wobei die vorübergehende Schließung der Baustelle am Malser Bahnhof keine Auswirkungen auf das Gesamtprojekt hat. „2020 hätte es sowieso keine geplanten baulichen Eingriffe entlang der Bahnstrecke gegeben“, erklärt Dejaco. „Dieses Jahr wird vielmehr genutzt, um aufwändige Genehmigungsverfahren, etwa Baugenehmigungen und Sicherheitsprüfungen, abzuschließen und Ausschreibungen zu starten“. Die nächsten baulichen Ein-griffe seien dann ab dem Jahr 2021 geplant. Dann wird unter anderem mit dem aufwändigen Setzen der 1.500 Oberleitungsmasten begonnen. Bei der STA rechnet man damit, dass voraussichtlich 2022 der erste Zug elektrisch durch den Vinschgau rollt.
Info Mobilität
Öffentliche Mobilität in Südtirol zurückgefahren. Der öffentliche Nahverkehr ist derzeit als Vorsichtsmaßnahme stark eingeschränkt und nur bei unbedingter Notwendigkeit zu nutzen. Die Busse, Züge und Seilbahnen sind jenen Personen vorbehalten, die unterwegs sein müssen, um die Dienste im Gesundheitsbereich und in der Lebensmittelversorgung zu gewährleisten. Gesonderter Fahrradtransport entlang der Vinschger Bahnlinie: Aufgrund der derzeitigen Notsituation stehen die Details zum gesonderten Fahrradtransport längs der Vinschger Bahnlinie derzeit noch nicht zur Verfügung. Nähere Details werden zu einem späteren Zeitpunkt unter anderem auf der Webseite www.suedtirolmobil.info bekannt gegeben.