Neuerungen bei NKF
Publiziert in 4 / 2017 - Erschienen am 8. Februar 2017
Reorganisation bei „Naturns Kultur & Freizeit“ in Angriff genommen. Informationen über Seniorenheim, Integration und weitere Themen.
Naturns - Weil die staatlichen Richtlinien vorschreiben, dass Gemeinden aus jenen Gesellschaften, die nicht positive Zahlen schreiben, aussteigen bzw. eigene Anteile veräußern müssen, ist auch bei der „Naturns Kultur & Freizeit GmbH“ (NKF) Handlungsbedarf gegeben. „Das ist ein sehr komplexes Thema. Den ersten Schritt, sprich eine Betriebsanalyse, haben wir 2016 getan“, sagte die zuständige Gemeindereferentin Astrid Pichler bei der Ratssitzung am 30. Jänner. Zumal auf der Kostenseite der NKF die Abschreibungen mit über 100.000 Euro zu Buche schlagen, habe man nach Möglichkeiten gesucht, die Bilanz zu entlasten. Geschehen soll das dadurch, dass das Oberflächenrecht des Bürger- und Rathauses sowie von dazugehörigen Immobilien wieder an die Gemeinde zurückgeführt wird. „Das entlastet die Aufwandsseite der NKF wesentlich, die derzeit von der Gemeinde mit 400.000 Euro pro Jahr mitfinanziert wird“, so Pichler. Außerdem werde daran gedacht, weitere Schritte in der Organisationsoptimierung zu setzen, sowie die noch aus den 80er-Jahren stammenden „Bürgeranteile“ wieder in das Gemeindeeigentum zurückzubringen. Eine der Optionen der Reorganisation könnte eine In-House-Gesellschaft sein, an der die Gemeinde zu 100% beteiligt ist, was die Finanzierungsverpflichtungen zugunsten der NKF positiv beeinflusst. Wie Pichler zudem informierte, bleiben alle bestehenden Verträge zwischen der NKF und den vermieteten Betrieben sowie die Arbeitsplätze in den verschiedenen Einrichtungen derzeit aufrecht. Dem Vorschlag, die Führungsvereinbarung für 1 Jahr zu verlängern, stimmte der Gemeinderat einhellig zu.
55 Senioren auf Warteliste
Wie die Gemeindereferentin Christa Klotz Gruber informierte, scheinen derzeit 55 Personen auf der Warteliste des Seniorenheimes St. Zeno auf. 45 davon stammen aus der Gemeinde Naturns, 7 aus Schnals und 3 aus Plaus. 6 Seniorinnen bzw. Senioren müssen dringend aufgenommen werden. 23 Personen werden derzeit zu Hause gepflegt (Pflegekraft oder Angehörige). Der Tagessatz wurde bei der Vollversammlung im Dezember aufgrund der steigenden Personalkosten von 51 auf 52 Euro angehoben. Im Vorjahr wurden 7 Senioren im Seniorenheim St. Zeno und 6 in anderen Heimen finanziell unterstützt. Die entsprechenden Gesamtausgaben für 2016 beliefen sich auf 104.516 Euro.
„Wir müssen sie
auch ankommen lassen“
Die Gemeinderätin Margot Tschager Svaldi, die für die Integration der Mitbürger/innen mit Migrationshintergrund zuständig ist, freute sich, dass der neu bestellte Bildungsausschuss für die Arbeit der nächsten Jahre das Leitthema „Begegnung mit dem Fremden“ ausgewählt hat. Tschager Svaldi informierte über die bisherige Integrationsarbeit in der Gemeinde und konnte dazu viel Positives berichten. Eine Anfrage für die Aufnahme von Asylbewerbern sei bisher bei der Gemeinde Naturns nicht eingetroffen. „Wenn aber Asylbewerber kommen, müssen wir sie auch ankommen lassen“, sagte die Gemeinderätin. Als grundsätzlich positiv wertete sie ein kürzlich in Bozen vorgestelltes, zweites Aufnahme-Modell, wonach es möglich sein soll, Kleingruppen von Asylbewerbern, sprich 5 bis 6 Menschen, aufzunehmen. Bürgermeister Andreas Heidegger würdigte das ehrenamtliche Engagement von Tschager Svaldi und dankte ihr im Namen der Gemeinde für ihren Einsatz während der vergangenen Jahre. Als Vertreterin der Gemeinde im Bildungsausschuss wurde übrigens einstimmig Astrid Pichler ernannt. Marianna Holzeisen Bauer, die den Bildungsausschuss während der vergangenen 3 Amtsperioden als Vorsitzende geleitet hatte, hat diese Aufgabe zurückgelegt. Auch ihr wurde mehrfach gedankt. Sie hinterlasse ein wohl bestelltes Haus.
Bitte an Landesrat Schuler
Dem Landesrat Arnold Schuler, der über die Neuordnung der Gebietskörperschaften informierte
(der Vinschger wird berichten), gab der Bürgermeister eine konkrete Bitte mit auf den Weg. Schuler soll sich dafür einsetzen, dass das Land das ca. 3.500 Quadratmeter große Areal, auf dem das neue Naturparkhaus entstehen soll, möglichst rasch und kostenlos an die Gemeinde überträgt, sodass diese die Bauleitplanänderung einleiten kann.
Wie viele Einbrüche gab es?
Die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit, Natascha Santer Zöschg und Benjamin Theiner, hatten angefragt, wie viele Einbrüche es 2016 in der Gemeinde gegeben hat. „Die örtlichen Carabinieri verwiesen uns auf die Quästur Bozen“, so der Bürgermeister. Die Quästur habe telefonisch mitgeteilt, dass innerhalb von 10 Monaten 3 Einbrüche in Betriebe verübt wurden. Wohnungseinbrüche seien in diesem Zeitraum keine gemeldet worden. „Ich weiß von 6 Einbrüchen“, sagte Santer Zöschg. „Es kann sein, dass nicht alle Vorfälle von den Betroffenen gemeldet wurden“, mutmaßte Heidegger. Sepp

Josef Laner