Vertreterinnen und Vertreter der geehrten Mitgliedsbetriebe mit hds-Präsident Philipp Moser (links), Vizepräsident Sandro Pellegrini (rechts) und Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser (2. v.r.).

„Nichts tun ist fatal“

Der Handel im Vinschgau hat keinen leichten Stand.

Publiziert in 5 / 2024 - Erschienen am 12. März 2024

Goldrain - Es gibt derzeit eine Reihe von Problemen und Umständen, die den Handelsbetrieben das Leben nicht gerade erleichtern. „Der Vinschgau spürt die Auswirkungen negativer Trends im landesweiten Vergleich stärker als andere Bezirke“, sagte Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser bei der hds-Bezirksversammlung, die am 7. März im Bildungshaus Schloss Goldrain stattgefunden hat. Seit 2010 bis jetzt habe die Zahl der Betriebe um mehr als 7 Prozent abgenommen. In etwa gleich geblieben sei der Bestand der Geschäftsflächen. Auch die Zahl der Mitgliedsbetriebe – derzeit sind es 478 – sei konstant geblieben. Der Wirtschaftsmotor Tourismus helfe zwar mit, „bei uns im Vinschgau aber ungleich weniger als in anderen Landesteilen.“ Den Kopf in den Sand stecken solle man aber nicht. Spechtenhauser: „Wir müssen die Probleme erkennen, Strategien entwickeln und die Herausforderungen annehmen. Nichts tun ist fatal. In allen von uns steckt die Kraft der Veränderung.“ Veränderungen stehen u.a. im Bereich der Digitalisierung an. Laut Spechtenhauser müsse es gelingen, die Kundinnen und Kunden stärker und regelmäßig zu erreichen, auch über den digitalen Weg. Das ist auch das Ziel einer neuen Kundenbindungs-App, an der die hds-Bezirke Vinschgau und Burggrafenamt derzeit gemeinsam arbeiten. Die Digitalisierung stand auch im Mittelpunkt des Referates, das Arnold Malfertheiner, Präsident der Werbefachleute Target im hds, hielt. Er stellte das Paket „Go digital!“ vor, das maßgeschneiderte Unterstützungsmaßnahmen für Betriebe vorsieht, die gezielte Online-Instrumente in der betrieblichen Tätigkeit einsetzen wollen. „Wer in Zukunft nicht digital ist, wird am Markt unsichtbar werden“, sagte Malfertheiner. Auch hds-Präsident Philipp Moser verwies auf die wachsende Bedeutung der Digitalisierung. Grundsätzlich setze sich der Verband zusammen mit der Gastronomie, den Dienstleistungsbetrieben und weiteren Partnern für lebendige, lebenswerte und attraktive Dorf- und Stadtzentren ein. Auch die Politik auf Landes-, Bezirks- und Gemeindeebene sei hierbei gefordert. Der Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser stellte die Verordnung vor, mit welcher der Gemeinderat 2022 einstimmig beschlossen hatte, die Neueröffnung bzw. den Umbau von Betrieben im Ortskern (A-Zone) finanziell zu unterstützen, und zwar mit 10.000 Euro. Die Unterstützung sei auch als Signal an die Wirtschaft und Betriebe zu verstehen. Bisher wurden drei Gesuche berücksichtigt, ein weiterer Antrag liegt auf dem Tisch. Die Gemeinderäte von Latsch und Mals hatten bereits vor 2022 eine Unterstützungsverordnung beschlossen. Auch der Gemeinderat von Kastelbell-Tschars hat mittlerweile eine solche Verordnung genehmigt.

Keine Ortsausschüsse in Mals und Latsch

Bedauerlich sei laut Dietmar Spechtenhauser, „dass wir in Latsch und Mals seit einem Jahr keinen Ortsausschuss mehr haben.“ Informiert hat der Bezirkspräsident auch über die neue, derzeit laufende Aktion „Do kaf i, do hilf i mit“. Mit dem Erlös soll in Zusammenarbeit mit der Vinzenzgemeinschaft bedürftigen Menschen im Vinschgau geholfen werden. Ein dickes Lob zollte Spechtenhauser dem Mitarbeiterteam im Bezirksbüro mit dem Bezirksleiter Aaron Pircher an der Spitze.

Mitgliedsbetriebe ausgezeichnet

Zu den Höhepunkten der Versammlung, die Andrijana Radivojevic am Klavier musikalisch eröffnet hatte, gehörte die Ehrung langjähriger Mitgliedsbetriebe. Für 30-jährige Mitgliedschaft wurden die Betriebe Rinner Alexander & Co. KG (Latsch) und Telser Peter Josef (Eyrs) geehrt, für 40 Jahre die Betriebe Mayr Josef & Co. KG (Laas), Kuntner GmbH (Prad), Fleischmann Kitchen and Living GmbH (Goldrain), Brugger Wilhelm & Co. OHG (Kastelbell-Tschars), Wieser Maler GmbH (Schlanders), Spechtenhauser Martin & Co. KG (Schlanders) und Niedermair Peter & Co. KG Metallbau (Schlanders), für 60 Jahre Schuhe Oberhofer (Schlanders) und für 70 Jahre Ziernhöld Doris & Co. KG (Reschen).

Josef Laner
Josef Laner

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