Für die Darsteller des Nikolausspiels und alle weiteren Mitwirkenden gab es viel Applaus. Das Nikolausspiel war übrigens vor 35 Jahren vom damaligen Dekan Georg Peer ins Leben gerufen worden.

Nikolausspiel für guten Zweck

Publiziert in 46 / 2016 - Erschienen am 20. Dezember 2016
Spenden kommen Kindern zugute, die auf der Flucht sind. Naturns - Mit dem heurigen Naturnser Nikolausspiel, das am 5. Dezember seine bereits 35. Auflage erlebte, wollten die Veranstalter ein konkretes Zeichen für die Unterstützung von Kindern setzen, die auf der Flucht sind. Für das Nikolausspiel 2016 hatten Kinder, Jugendliche und Erwachsene der Volksbühne Naturns das Stück „Wie Nikolaus einen Gehilfen fand“ nach einer Geschichte von Kathrin Siegenthaler und Marcus Pfister einstudiert. Rudi Mair und Theo Mair hatten das Stück für das Nikolausspiel bearbeitet. Erzählt wird die Geschichte des älteren Mannes ­Ruprecht, der abseits eines Dorfes im Wald lebt. Von den Kindern wird der „Waldkauz“ geneckt, von den Leuten des Dorfes gemieden und beargwöhnt. Die wahre Geschichte von Ruprecht kennt niemand. Er hatte in betrunkenem Zustand einen Autounfall, bei dem seine Frau und seine zwei Kinder das Leben verloren. Ruprecht hörte auf zu trinken und zog sich voller Schuldgefühle in den Wald zurück. Als er dort plötzlich sieht, wie der Nikolaus an seiner Hütte vorbei geht, lädt er ihn zu einem Tee ein und erzählt ihm seine Geschichte. Der Nikolaus sagt zu ihm, er sei ein guter Mann. Beim Weggehen verliert der ­Nikolaus allerdings seine Geschenke für die Kinder. Ruprecht findet sie und schenkt einer „inneren ­Stimme“, sie zu behalten, kein Gehör. Er bringt die Geschenke zum Nikolaus, ­worauf ihn dieser zu seinem Gehilfen macht. Als man im Dorf sieht, dass Ruprecht nun der Gehilfe des Nikolaus ist, bereuen alle ihre frühere feinselige Haltung dem „Waldkauz“ gegenüber. ­Kinder und Erwachsene übergeben ihm Geschenke für Kinder, denen es weniger gut geht als jenen im Dorf. „Da hätte der Nikolaus viel zu tun“ „Wollte der Nikolaus heute den Notleidenden auf der Welt helfen, so hätte er viel zu tun“, sagte Martin Achmüller, der den Heiligen Nikolaus spielte. Er verwies im Besonderen, auch mit Hilfe von Lichtbildern, auf das Elend von Kindern, die auf der Flucht sind. Nach 5 Jahren Krieg in Syrien sind über 6 Millionen Kinder vom Konflikt betroffen. Vor allem Libanon, wo über 1,5 Millionen Kinder als Flüchtlinge registriert sind und in Flüchtlingscamps leben müssen. Die beim Nikolausspiel gesammelten Spenden werden über die Caritas der Diözese Bozen-Brixen der Kinder-Flüchtlingshilfe zugeführt. Die Caritas und ihre Partnerorganisationen bemühen sich, den betroffenen Kindern zu helfen. Mit einem Versorgungspakt für 30 Euro können Kinder einen Monat lang mit Lebensmittel, Hygieneartikeln und medizinischer Betreuung versorgt werden. Mit 60 Euro wird für einen Monat ein Lebensmittelmittelpaket für eine Familie finanziert. Gespendet werden kann auch über die Bank auf das Konto der Eine-Welt-Gruppe (Raika Naturns; Kennwort: ­Nikolausspiel). Im Anschluss an das Nikolausspiel, das im voll besetzten Saal des Bürger- und Rathauses aufgeführt wurde und für das es viel Applaus gab, verteilten der Nikolaus und sein Gehilfe Nikolausbrot an die vielen kleinen und großen Besucher. Auch Lichter für den Weg nach Hause wurden verteilt. Für einen besinnlichen Empfang zu Beginn hatte eine Bläsergruppe der Musikkapelle Naturns gesorgt. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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