Der Tag der offenen Tür im Wasserkraftwerk Naturns fand regen Zuspruch.
Auch Führungen im Krafthaus standen auf dem Programm.
Im Bild (v.l.): Andreas Bordonetti, Technischer Direktor von Alperia Greenpower, Alperia-Präsident Wolfram Sparber und Bürgermeister Andreas Heidegger.

Offene Tür im Kraftwerk

Publiziert in 36 / 2017 - Erschienen am 24. Oktober 2017

Naturns - Das Wasserkraftwerk Naturns ist aufgrund des enormen Gefälles das größte Hochdruckwasserkraftwerk in Südtirol. Die durchschnittliche Jahresproduktion des 1963 nach fünfjähriger Bauzeit in Betrieb genommenen Kraftwerks liegt bei 304.000.000 kWh. Zur Stromproduktion wird hauptsächlich das Wasser des Stausees Vernagt im Schnalstal genutzt. Der Stausee hat ein Fassungsvolumen von 42 Mio. Kubikmetern. Zuflüsse des Stausees sind der Schnalser-, Mastaun-, Penauder-, Graf- und Pfossenbach. Das Wasser gelangt durch einen 15 km langen Druckstollen bis zum Wasserschloss am ­Naturnser Sonnenberg. Von dort schießt es über eine 2 Kilometer lange, sichtbare Druckrohrleitung in den Maschinenraum des Kraftwerks, wo 3 doppelte Pelton-Turbinen angetrieben werden. Produziert wird vorwiegend Spitzenstrom. Über diese und viele weitere Details rund um das Wasserkraftwerk Naturns konnte sich die Bevölkerung am 21. Oktober auf Einladung von Alperia bei einem Tag der offenen Tür informieren. Führungen im Wasserkraftwerk gehörten ebenso zum Programm wie ein Kastanienfest, Spielmöglichkeiten für die Kinder und die Vorführung von BMW-Elektromotorrädern. Bürgermeister Andreas Heidegger erinnerte an die wirtschaftliche Bedeutung des Kraftwerks sowie an Verbesserungsmaßnahmen, die von den Etschwerken der Städte Meran und Bozen sowie dem jetzigen Betreiber, Alperia Greenpower, bisher durchgeführt wurden.

Vision für 2023

Im Hinblick auf die Neuver­gabe der Konzession im Jahr 2023 äußerte Heidegger den Wunsch, die Hochspannungsleitung durch Kompatsch und weitere Ortsteile mit Hilfe von Umweltgeldern unterirdisch zu verlegen. Er hoffe, dass diese Vision umgesetzt werden kann, denn es wäre ein klassisches Beispiel einer Umwelt-Investition. Alperia-Präsident Wolfram Sparber verwies darauf, dass Alperia in einem Zeitrahmen von 30 Jahren landesweit rund 400 Millionen Euro in Maßnahmen zur Verbesserung und Erhaltung von Landschaft und Umwelt in den betroffenen Standort- und Ufergemeinden investiert. Andreas Bordonetti, Technischer Direktor von Alperia Greenpower, führte in die technischen Details des Wasserkraftwerks Naturns ein. Heute sei das Kraftwerk ein architektonisch interessantes Beispiel zeitgenössischer Industriearchitektur. Auch auf die Funktion als Arbeitgeber verwies Bordonetti. Über 50 Mitarbeiter sind derzeit im Tätigkeitsgebiet von Alperia Greenpower im Vinschgau beschäftigt.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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