Quo vadis Fix?
Disco bleibt (umstrittenes) Dauerthema im Gemeinderat.Weg nun eingeschlagen.
LAAS - Immer wieder war die derzeit geschlossene Disco Fix in den vergangenen Jahren Thema im Gemeinderat in Laas. So auch bei der Sitzung am 29. Mai. „Es geht darum, zu entscheiden, was wir wollen“, betonte Bürgermeisterin Verena Tröger. So sollte eine Grundsatzentscheidung betreffend der weiteren Vorgangsweise beschlossen werden. Zur Erinnerung: Die Gemeinde Laas hatte Ende 2021 beschlossen, das Areal für rund 750.000 Euro anzukaufen. Anfängliche Pläne, den Bauhof dort anzusiedeln, wurden jedoch wieder verworfen und unter anderem eine weitere Nutzung als Diskothek ins Auge gefasst. Dies wurde nun konkretisiert, der weitere Weg eingeschlagen – zumindest vorerst. In der Grundsatzentscheidung heißt es: „Innerhalb Juni 2024 können interessierte Bewerberinnen und Bewerber ein Betreiberkonzept für das Areal Fix in der Gemeinde Laas hinterlegen“. Die weitere Nutzung ist dabei klar festgelegt, so steht geschrieben: „Die Nutzung der gesamten Immobilie muss jedenfalls einen Diskobetrieb beinhalten“. Weiters sei sowohl eine Pacht als auch ein Kauf möglich. „Das Konzept kann entweder auf einen Ankauf der Immobilie basieren oder auf ein Pachtverhältnis ausgerichtet sein“, heißt es im Beschluss. Sowohl der Pachtvertrag, als auch der Kaufvertrag sehen dabei vor, „dass der künftige Betreiber für Kosten der ordentlichen und außerordentlichen Instandhaltung sowie für sämtliche Investitionskosten aufkommt, die für eine Inbetriebnahme getätigt werden müssen“. Detail am Rande: Wie hoch die Kosten für notwendige Sanierungsmaßnahmen seien, könne noch nicht genau gesagt werden, da noch keine Analyse vorliege, wie aus einer vorangegangenen Anfrage hervorgegangen war.
„Schauen wir uns die Konzepte an“
Die Geister schieden sich an der Frage, ob Verkauf oder Verpachtung. Einige Gemeinderatsmitglieder waren etwa der Ansicht, dass ein Verkauf die erste Option sein müsse. Der „Betrieb“ einer Diskothek oder deren Verpachtung sei nicht Aufgabe der Gemeinde. Ein Verkauf biete zudem „nachhaltigere Lösungen“, hieß es. Auch rechtliche Fragen wurden in den Raum geworfen. Selbst der Gemeindeausschuss war sich in Sachen Verkauf oder Verpachtung nicht einig. Gemeindereferent Arnold Rieger plädierte dafür, „sich doch erstmal die Konzepte anzuschauen“. Schlussendlich sprachen sich 9 Ratsmitglieder für die weitere Vorgehensweise, sprich die oben genannten Kriterien mit Verkauf oder Verpachtung, aus. 7 waren dagegen und hätten einen Verkauf bevorzugt, ein Gemeinderatsmitglied enthielt sich. Nun gelte es, bis Ende Juni abzuwarten, welche Konzepte vorliegen. Dass Interesse durchaus da ist, wurde bereits bei der Gemeinderatssitzung ersichtlich, unter den Zuhörern befand sich ein potenzieller Pächter.
Neue Mischzone heiß diskutiert
Ebenfalls heiß diskutiertes Thema war der Punkt: „Bauleitplan der Gemeinde Lass – Genehmigung der Abänderung des Flächenwidmungsplans - Ausweisung eines Mischgebietes einschließlich Ergänzung der Durchführungsbestimmungen“. Beim Bahnhof soll eine neue Mischzone entstehen, das sogenannte „Mutherareal“. Der Gemeindeausschuss entschied sich - mit positivem Gutachten der Gemeindekommission für Raum und Landschaft - dafür, für die gesamte Zone die Dichte (von 1,9 m³/m² auf 2,5 m³/m²) sowie die Gebäudehöhe (von 9,5 Meter auf 10,2) zu erhöhen. „So haben auch jene mit bereits bestehenden Häusern den Vorteil, dass sie, wenn sie mal etwas tun möchten, dies auch können“, unterstrich die Bürgermeisterin. Die ganze Zone ist 2.951 Quadratmeter groß. Knapp 5.000 Kubikmeter sind bereits verbaut, fast 2.500 stünden, nach Anhebung der Dichte, noch zur Verfügung. Ein Projekt gebe es noch nicht, ein Bebauungsvorschlag wurde dem Gemeinderat aber vorgelegt. So könnten drei neue Gebäude mit mehreren Wohnungen entstehen und zwar etwa 17 neue Wohnungen, die teilweise laut den gesetzlichen Bestimmungen zu konventionieren wären. „Wir in der Baukommission waren der Meinung, dass es sinnvoll ist, in die Höhe zu bauen. Es würde sich auch relativ harmonisch ins Ortsbild einfügen“, so die Bürgermeisterin. Andrea Perger von der Bürgerliste bat um eine Vertagung, da es „zu kurzfristig“ sei. Der Vorschlag solle nochmals diskutiert werden, es solle mehr Zeit für eine genauere Analyse eingeräumt werden. Die Vertagung wurde knapp abgelehnt, 6 Ratsmitglieder sprachen sich dafür aus, 7 dagegen, 4 enthielten sich. Bei der Abstimmung zur Abänderung des Bauleitplanes waren 11 für die Ausweisung des Mischgebietes mit den entsprechenden Kriterien und 6 dagegen.
Einigkeit in Sachen Haushalt
Einigkeit herrschte hingegen bei der Genehmigung der Abschlussrechnung für das Finanzjahr 2023 und den vorgesehenen Abänderungen des Haushaltsvoranschlages. Gemeindesekretär Christian Messmer konnte einen Verwaltungsüberschuss von rund 8,277 Millionen Euro vermelden. Vorerst stehen 5,5 Mio. Euro davon für Investitionen zur Verfügung. Die Mittel fließen in die verschiedensten Projekte bzw. werden für laufende Instandhaltungsarbeiten genutzt. Messmer, der eigentlich Gemeindesekretär in Schluderns ist, und zuletzt aufgrund von Personalengpässen auch Laas übernommen hatte, wurde für seine gute Arbeit gelobt und gleichzeitig verabschiedet. Mit Gianmarco Bazzoni konnte mittlerweile ein Gemeindesekretär für Laas gefunden werden. Messmer stehe den Laasern aber weiterhin zur Seite. Die Gemeindeverwaltung bedankte sich mit viel Applaus und einem kleinen Geschenk bei ihm.