Bei der Vorstellung (v.l. stehend): Der Partschinser BM Luis Forcher, Theo Pamer (Raika Meran), Oliver Schrott (Leiter Jugenddienst Meran), Matthias Dal Bosco, Tamara Lamprecht, Manuel Rederlechner (Leiter Jugendtreffs Inside), Marco Valente (Jugenddienst Meran), Gianluca Battistel (Landesamt für Jugendarbeit), Jasmin Pichler (Jugendtreff Inside), Katharina Weger (Jugenddienst Meran), Evi Ladurner (Young+Direct), Stephan Fischnaller, (vorne) Elise Moser, Neela Flaim, Helena Sardu, Simran Kumar, Sandra Steck (Jugendtreff Inside) und Manuel Tschöll (Jugenddienst Meran).
Im Rahmen eines kreativen Stücks wurde auf die Entstehung des Spiels zurückgeblickt.
Das Spiel wurde bereits eifrig getestet.
Das Spiel erscheint vorerst in einer Auflage von 1.000 Stück.

„Red mor driber“ – aber spielerisch

Innovatives Kartenspiel will Gesprächsräume über psychische Gesundheit öffnen.

Publiziert in 19 / 2025 - Erschienen am 21. Oktober 2025

Partschins - Es ist oft schwer über psychische Gesundheit, belastende Lebenssituationen und persönliche Herausforderungen zu sprechen. „Im Spiel geht es vielleicht einfacher“, erklärte Tamara Lamprecht vom Jugenddienst Naturns bei der Vorstellung des neuen Kartenspiels „DiscOut! – Picture your mind“ am 9. Oktober im Jugendtreff Inside in Partschins. Das Spiel ist im Rahmen des Projekts „red mor amol driber - parliamoci“ in Zusammenarbeit zwischen dem Partschinser Jugendtreff, dem Jugenddienst Meran, dem Jugenddienst Naturns und Schüler/innen des Kunstgymnasiums Meran entstanden, die Raiffeisenkassen Meran und Untervinschgau sowie der Raiffeisenverband sorgten für die finanzielle Unterstützung. Anhand einer kurzen Theatervorführung wurde bei der Vorstellung des Spiels auf kreative Weise Einblick in die Entstehungsgeschichte gegeben. Die Idee für ein solches Spiel ist sozusagen „am Budel“ im Inside entstanden und wurde dann an den Jugenddienst weitergetragen. Im Mai 2024 stand ein erstes Treffen zwischen Mitarbeitenden der Jugenddienste Meran und Naturns sowie des Teams vom Jugendtreff Inside auf dem Programm, wobei ein Konzept für ein spielerisches Tool zur Bearbeitung schwieriger Themen eingereicht wurde. Anfang 2025 formierte sich eine eigene Arbeitsgruppe, der erfahrene Spielepädagoge Hannes Waldner wurde als Berater mit ins Boot geholt. 

80 Bildkarten 

Im vergangenen Schuljahr waren zwei dritte Klassen und eine vierte des Kunstgymnasiums Meran maßgeblich an der Spielentwicklung beteiligt. Die Schüler/innen gestalteten u. a. Motive für die Karten. Für die finale Phase und die endgültige Auswahl zeichneten die fünf Schüler/innen Elise Moser, Neela Flaim, Helena Sardu, Simran Kumar und Matthias Dal Bosco verantwortlich. Schlussendlich wurden 80 Bildkarten für das innovative Spiel ausgewählt. Zudem gibt es 40 Begriffskarten, auf denen sich insgesamt 160 Begriffe befinden. Das Spiel gibt es in deutscher, italienischer, ladinischer und englischer Sprache. Auch die Verpackungen und Spielanleitungen wurden von den Jugendlichen gestaltet. „Es war eine große Herausforderung, Einsatz und Fleiß waren lobenswert“, unterstrich Stephan Fischnaller, der als Fachlehrer für Grafik zusammen mit Ruth Pinzger und Eric Hollweg das Projekt seitens des Kunstgymnasiums begleitete. 

So funktioniert’s 

Das kooperative Spiel ist für vier bis acht Personen ab elf Jahren geeignet. In acht Runden wählt reihum eine Person zu einem vorgelesenen Begriff eine passende Bildkarte, mischt diese mit vier zufälligen Karten und legt sie offen aus. Das Team diskutiert und verteilt vier „Token“ auf die Karten, um die richtige zu finden. Für jeden richtig gesetzten „Token“ gibt es Punkte, bei voller Trefferquote Extrapunkte. Nach acht Runden zeigt eine Tabelle, welches Level das Team erreicht hat und wie gut sich die Gruppe in das Thema mentale Gesundheit hineinversetzt hat. 

Für Jugendtreffs, Schulen und Co. 

Ziel ist es, auf spielerische und kreative Weise Gesprächsanlässe zu schaffen, die den Austausch über psychische Gesundheit, belastende Erfahrungen und individuelle Perspektiven ermöglichen. Das Spiel eignet sich ideal für Gruppen und Einzelsettings in der Jugendarbeit, psychosozialen Begleitung und im schulischen Kontext. Die Auflage beläuft sich vorerst auf 1.000 Stück. Die Spiele werden kostenlos an Jugendtreffs und an Schulen verteilt. Auch für Bibliotheken und weitere Einrichtungen sind Spiele vorgesehen. Man wolle mit dem Spiel im öffentlichen Raum präsent sein. Verteilt wird es in ganz Südtirol, später auch im Trentino und im österreichischen Bundesland Tirol. 

Michael Andres
Michael Andres

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