Reinhard Patscheider 1957-1998
Publiziert in 38 / 2016 - Erschienen am 26. Oktober 2016
Pedross - 200 Personen sind am vergangenen Samstag der Einladung des Bildungsausschusses Graun in den Kultursaal von Pedross in Langtaufers gefolgt, um der Buchvorstellung über den „Toulr“ Ausnahmebergsteiger Reinhard Patscheider beizuwohnen. Der in Wien lebende Langtauferer Künstler Tomas Eller hat die über 1.000 Dia von Reinhard digitalisiert und daraus einen schönen, schlichten Bildband gestaltet, in welchem die Fotos sprechen. Reinhard war auch ein ausgezeichneter Fotograf. Der in Berlin und Stuttgart lebende Prader Toni Bernhart hat aus über 8 Stunden Interview mit Barbl, der Mutter von Reinhard, eine 23 Minuten Audiodatei zusammengeschnitten, welche über einen QR-Code aus dem Internet abrufbar ist. Diese Audiodatei war neben den vielen Fotos, welche Tomas mit passender Musik auf die Leinwand projizierte, das Kernstück der Buchpräsentation. Alle lauschten gespannt den Erzählungen der 92-jährigen Mutter, sie war auch anwesend, sowie Sybille, die Frau von Reinhard mit Tochter Miriam und die Geschwister Reinhards Claudia, Maria Theresia und Martin. Ein Dank gilt den Sponsoren des Buches, der Gemeinde Graun, der Eigenverwaltung von Langtaufers und dem Land Südtirol, sowie der Feuerwehr von Langtaufers und den drei Frauen Manuela, Simone und Renata, welche für die gute Bewirtung am Anschluss an die Buchvorstellung sorgten. Es gab eine Gerstensuppe und Almkäse. Ein Dank gebührt den beiden Künstlern Tomas und Toni für das gelungene Andenken an Reinhard. Das Buch ist ab Mai 2017 als ARUNDA Doppelnummer 92/2017 erhältlich. Ich zitiere aus dem Expeditionstagebuch von Reinhard Patscheider mit der Überschrift „Bergsteigen, wieso Bergsteigen? Ich bin kein fanatischer Bergsteiger, kein künstlicher, vom Trend der Zeit produzierter Star, der sich turnend und kletternd einen Weg nach oben sucht. Und zwar nicht nach oben, auf die Berge, sondern hoch zu Weltruhm, wie das heute vielfach praktiziert wird. Nun, ich gehe wandern oder bergsteigen, wann ich dazu Lust empfinde, wann ich die Natur spüren möchte, oder wenn mich die logische, mich faszinierende Linie auf einen mir unbekannten Berg anzieht.“
Wolfgang Thöni, Langtaufers