Längs des linken Seeufers soll die Staatsstraße SS40 um etwa 50 Meter in Richtung See verlegt werden. Zusätzlich soll der Radweg parallel zur neu verlegten Staatsstraße verschoben werden.

Rund 50 Meter Richtung See

Bauleitplanänderung für Verlegung der Staatsstraße SS40 eingeleitet

Publiziert in 23 / 2022 - Erschienen am 20. Dezember 2022

Bozen/Graun - Der rund 2 Kilometer lange Straßenabschnitt bei den Steinschlagschutzgalerien entlang des Reschensees zwischen St. Valentin a.d.H. und Graun soll sicherer und attraktiver werden. Derzeit verläuft die Staatsstraße (SS40) direkt am Berghang und in Galerien, die gebaut wurden, als der Stausee angelegt wurde. Zur Sicherung der Infrastruktur soll die Staatsstraße verlegt und der Radweg in Richtung See verschoben werden. Die Landesregierung hat am 6. Dezember auf Einbringung von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer das Verfahren zur Abänderung des Bauleitplans und die Anpassung des Landschaftsplans der Gemeinde Graun eingeleitet. „Mit der Einleitung dieses Verfahrens wird die Sicherung der Infrastruktur durch die Verlegung der Trassenführung angestrebt“, so Hochgruber Kuenzer. „Die Erfahrung lehrt uns, dass es nicht immer möglich ist, etwas wiederherzustellen; manchmal muss man den Mut haben, neue Wege zu gehen.“

Auch Grünflächen sind vorgesehen 

„Um die dringend sanierungsbedürftigen Galerien zu umfahren und die Straße besser vor Steinschlag und Lawinen zu schützen, wollen wir die Trasse in Richtung Stausee verlegen“, erklärt Mobilitäts- und Infrastrukturlandesrat Daniel Alfreider. Außerdem seien ein Radweg und Grünflächen vorgesehen. „Durch den Eingriff schaffen wir mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer, mehr Lebensqualität durch die bessere Erreichbarkeit für die Menschen in Graun und zugleich mehr Attraktivität der Zone für Ausflügler und Urlauber“, so Alfreider. Konkret soll längs des linken Seeufers die Staatsstraße um etwa 50 Meter in Richtung See verlegt werden. Zusätzlich soll der Radweg parallel zur neu verlegten Staatsstraße verschoben werden. Dazu muss auf einer Länge von etwa eineinhalb Kilometern ein weiterer Teil des Reschenstausees am Seeufer aufgeschüttet werden. Die Aufschüttung soll 70 bis 85 Meter breit werden und eine Stärke von 20 bis 22 Metern haben.

„Wir hoffen auf Arbeitsbeginn im April 2023“  

„Wir hoffen, dass die Aufschüttungsarbeiten im April 2023 begonnen werden können“, sagt der Grauner Bürgermeister Franz Prieth. Mit der Einleitung des Verfahrens zur Bauleitplanänderung sei dieses für den gesamten Vinschgau wichtige Straßenprojekt einen großen Schritt weitergekommen. Das Land wird voraussichtlich 21,5 Millionen Euro in den Sicherheitseingriff investieren. „Dafür werden wir aber die derzeitigen Instandhaltungskosten von rund 60.000 Euro auf ein Viertel der Summe senken können“, sagt der Direktor der Landesabteilung Tiefbau, Umberto Simone. „Um möglichst im April 2023 mit dem Bau beginnen zu können, sollen die Arbeiten für das 1. Baulos noch innerhalb des Jahres 2022 ausgeschrieben werden“, erklärt Johannes Strimmer, Direktor des Landesamtes für Straßenbau West, „parallel dazu soll in den nächsten Wochen die Planung für das Baulos 2 ausgeschrieben werden“. 

Vereinbarung genehmigt

Am 13. Dezember hat die Landesregierung die Programmvereinbarung zwischen Land, Gemeinde Graun, Landesagentur für Bevölkerungsschutz und „Alperia Vipower AG“ (Betreibergesellschaft des Stausess) für die Verlegung der Staatsstraße genehmigt.

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.