Hätte ihn der nunmehr abgestorbene wilde Kirschbaum nicht aufgehalten, wäre dieser Felsbrocken direkt ins Haus gestürzt, wo sich zum Zeitpunkt des Steinschlags zwei Familien aufhielten.
Hätte ihn der nunmehr abgestorbene wilde Kirschbaum nicht aufgehalten, wäre dieser Felsbrocken direkt ins Haus gestürzt, wo sich zum Zeitpunkt des Steinschlags zwei Familien aufhielten.
Gesegnet hat die Schutzengelkapelle Pfarrer Florian Öttl.
Guido Moser in den „Katakomben“

Schutzengelkapelle gesegnet

Publiziert in 11 / 2022 - Erschienen am 14. Juni 2022

Stilfser Brücke - Oberhalb des Hauses Nr. 16 (früher 23a) in Stilfser Brücke kam es im April 2019 zu einem großen Steinschlag. Ein tonnenschwerer Felsbrocken schoss auf das Haus zu, wurde jedoch von einem wilden Kirschbaum aufgehalten. „Ohne diesen Baum hätte es zu einer Katastrophe kommen können, denn zum Zeitpunkt des Steinschlags befanden sich zwei Familien aus Marokko im Haus“, ist Guido Moser überzeugt. Aus Dankbarkeit darüber, dass keine Menschen verletzt oder gar getötet wurden, erbaute Guido Moser auf einer kleinen Anhöhe neben dem nunmehr toten Kirschbaumstumpf eine kleine Kapelle. Sie befindet sich oberhalb des Felsbrockens, der bis vor das Haus gestürzt war. Die Kapelle trägt nicht von ungefähr den Namen Schutzengelkapelle. Sie wurde am 8. Juni von Pfarrer Florian Öttl im Rahmen einer schlichten Einweihungsfeier gesegnet. Für Florian Öttl ist der Kirschbaum, der das Haus und die Bewohner beschützt hat, ein Symbol der schützenden Hand Gottes. Heutzutage hätten viele verlernt, um die Hilfe der Schutzengel als Wegbegleiter zu bitten. „Lasst uns auch füreinander Schutzengel sein“, sagte der Pfarrer. Guido Moser dankte allen, die beim Bau der Kapelle mitgeholfen haben, auf welche Art auch immer, und die dazu beigetragen haben, dieses „Gesamtkunstwerk im Einklang zwischen Natur, Kultur und Spiritualität, zwischen Pflanzen, Tier und Mensch“ mitzugestalten. Mit der Kapelle und ihren meditativen Räumen soll „ein Dialog zwischen Theater, darstellender Kunst und Spiritualität gestaltet werden.“ Zur Errichtung der Kapelle, ihrer Bedeutung und künstlerischen Ausstattung hat Guido Moser eine eigene Broschüre gestaltet, die im Internet einsehbar ist (www.guidomoser.info). Bedankt hat sich Guido Moser auch beim Zivilschutz, der Straßenverwaltung, dem Nationalpark und der Gemeindeverwaltung von Stilfs, die nach dem Steinschlag alle vor Ort vertreten waren. Die Gemeinde hat oberhalb des Kunst- und Kulturhauses mittlerweile einen biologischen Schutzwall im Wald errichtet. Guido Moser hat in den vergangenen Monaten und Jahren verschiedene Ebenen von Kunsträumen am steilen Hang angelegt. Diese „Welten“ wurden im Rahmen der Segnung der Kapelle gezeigt, belebt und bespielt. Zum Schauen und Erleben gibt es vieles. Innen ausgemalt hat die Kapelle Cornelia Lochmann. In den „Katakomben“, wo sich früher der Stall befand, ist ein Kreuzweg zu sehen. Zu den weiteren Werken gehören besondere Installationen, Skulpturen und viele weitere außergewöhnliche Arbeiten und Objekte. In Vertretung der Gemeinde haben Bürgermeister Franz Heinisch und die Gemeindereferentin Maria Herzl an der Segnungsfeier teilgenommen.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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