Die schön geschmückten Kranz-Kühe standen im Mittelpunkt des Almabtriebs in Martell.
Toni Eberhöfer (links) und Josef Stricker.

„Sehr guter Almsommer“

Publiziert in 31 / 2018 - Erschienen am 18. September 2018

Martell - Im Gegensatz zum restlichen Vinschgau und weiteren Gebieten des Landes war der heurige Almsommer in Hintermartell außergewöhnlich gut. „Wir konnten relativ früh auffahren. Es war ausreichend nass und es gab viel Gras. Ab Juli hat es alle 8 Tage mindestens einmal geregnet“, freute sich Toni Eberhöfer beim traditionellen Almabtriebs-Fest, das am 9. September in der Freizeitanlage „Trattla“ stattgefunden hat. Eberhöfer ist zusammen mit Markus Oberhofer als Almmeister für die Enzian-Alm zuständig. Dort haben heuer 78 trockenstehende Kühe und trächtige Kalbinnen sowie zwei 2 Kälber den Sommer verbracht. Auf der Kuhalm Lyfi mit den Almmeistern Josef Stricker und Anton Gluderer waren es 76 Milchkühe, 1 Stier und 18 Schweine. Auch Josef Stricker sprach von einem sehr guten Almsommer. Zu Problemen mit Großraubtieren sei es nicht gekommen. „Heuer sind wir zum Glück verschont geblieben, aber das Auftreten von Wolf und Bär wird künftig eine große Herausforderung werden“, stimmten Eberhöfer und Stricker dem der Vinschger gegenüber überein. „Für Wolf und Bär ist unser Gebiet einfach nicht geeignet.“ Die Errichtung von Koppeln bzw. das Einzäunen der Weideflächen sei nicht nur vom Aufwand her im weiten und teils schwierigen Gelände kaum zu händeln, sondern würde sich auch auf das Landschaftsbild negativ auswirken. Zum Thema Herdenschutzhunde hielten Eberhöfer und Stricker fest, „dass das hintere Martelltal stark touristisch geprägt ist und der Einsatz von Schutzhunden zu Problemen führen könnte.“ Die Landwirtschaft bemühe sich um eine gute Zusammenarbeit mit dem Tourismus. Den Höhepunkt des Marteller Almabtriebs, zu dem wiederum viele Einheimische und Gäste aus nah und fern in das Plima-Tal gekommen waren, bildete die Ankunft der Kranz-Kühe. Die Kränze werden traditionsgemäß mit Berg- und Almblumen sowie Moosgewächsen und Kräutern gewunden. Zum Gelingen des Festes beigetragen haben auch die Marteller Goaßlschnöller. Für Musik und Köstlichkeiten für den Gaumen war ebenfalls gesorgt. Nicht gefehlt haben natürlich auch Almkäse und Almbutter.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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