Als dieses Foto entstand, war der Rat noch nicht beschlussfähig.

„SGW-Loch“ wiegt schwer

Publiziert in 23 / 2018 - Erschienen am 3. Juli 2018

Latsch - Auf mindestens 4,5 Millionen Euro beläuft sich der Schuldenberg des Sonderbetriebes Gemeindewerke Latsch. Der schrittweise Abbau der Verbindlichkeiten wird den Haushalt der Gemeinde über Jahre belasten. Dass der Gemeinderat Ende 2017 mehrheitlich beschlossen hat, die Stromverteilung an die Edyna zu verpachten, die eine Jahresmiete von 257.483 Euro zahlt, und nicht an das VEK, das nur 25.000 Euro geboten hatte, dürfte sich einmal mehr als richtig erweisen. Außerdem bleibt abzuwarten, wie sich der Kleinverteiler Vion, der sich in einem bestimmten Medium mit bezahlten Beiträgen regelmäßig „in den Himmel“ schreiben lässt, in Zukunft entwickeln wird. Bei der Gemeinderatssitzung am 28. Juni kündigte der Latscher Bürgermeister Helmut Fischer an, dass die Gemeinde beabsichtige, das SGW-Personal zur Gänze zu übernehmen, „allerdings zu den Bedingungen, wie sie für das gesamte Gemeinde-Personal gelten.“ Über den genauen Schuldenstand, die Maßnahmen zum Abbau der Schulden, die Übernahme des Personals und weitere Punkte im Zusammenhang mit dem SGW soll im Gemeinderat in absehbarer Zeit ausführlich berichtet werden. Einige finanzielle Maßnahmen enthält die Bilanzänderung, die der Gemeinderat einstimmig guthieß. Der Beschluss konnte erst gefasst werden, als 2 Räte mit Verspätung eintrudelten und die Beschlussfähigkeit somit mit 10 anwesenden Räten gegeben war. Die Bilanzänderung sieht u.a. vor, Investitionsbeiträge vorzuziehen und den Kassastand der Gemeinde zu erhöhen, „weil auch der SGW-Kassastand auf die Gemeinde übergehen wird.“ Einhellig genehmigt hat der Rat auch das im Vergleich zu ursprünglichen Plänen etwas abgespecktes Vorprojekt „Erneuerung der Schmutzwasserhauptleitung und Verlegung neuer Schmutzwasseranschlussleitungen für Höfegruppen, sowie Errichtung einer Kleinkläranlage in St. Martin im Kofel.“ Die Argumentation des Bürgermeisters, wonach es nicht sinnvoll sei, „jeden Hof mit immensen Kosten für den Steuerzahler und zum Teil auch für die Privaten zu erschließen“, stieß auf breite Zustimmung im Rat. Die Kosten für die Umsetzung der „kleinen, lokalen Lösung“ belaufen sich auf etwas mehr als 1 Mio. Euro und werden de facto zur Gänze vom Land getragen.

Josef Laner
Josef Laner

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