Die Naturschönheit des Melagtales gelte es nach Ansicht der Grünen zu erhalten.

Skiverbindung: Antrag der Grünen abgelehnt

Publiziert in 19 / 2019 - Erschienen am 21. Mai 2019

Bozen/Langtaufers - Der Landtag hat am 16. Mai einen Beschlussantrag der Grünen bezüglich der Skiverbindung Langtaufers-Kaunertal mit 11 Ja und 22 abgelehnt. Gemäß dem Antrag hätte sich die Landesregierung im Sinne des negativen Gutachtens (Nr. 23/2018) des Umweltbeirates klar gegen die Skiverbindung aussprechen und dem Projekt eine definitive Absage erteilen sollen. „Manche der Langtauferer/innen erhoffen sich von der Verbindung Arbeitsplätze vor Ort. Im Kaunertal hingegen zielt man auf eine Ausweitung des potenten Skigebietes”, so die Grünen. Zur Abwägung stünden dabei die Vorzüge zusätzlicher Arbeitsplätze im Tourismus auf Südtiroler Seite und somit eine verstärkte Inwertsetzung des wirtschaftlich schwachen Tales, auf der anderen Seite die großflächige Erschließung des bisher unberührten, durch Naturschönheit beeindruckenden Melagtales aufwärts bis zum Karlesjoch. Das unberührte Seitental sei auch Standort unberührter Lebensräume. Die Grünen wiesen auch darauf hin, dass sowohl die Landschafts- als auch die Wirtschaftskommission ein negatives Gutachten zum Projekt abgegeben hätten, da die beiden Skigebiete in direkter Konkurrenz seien. Die Freiheitlichen bekannten sich zu einem wirtschaftsliberalen Ansatz sowie zur Unterstützung des ländlichen Raums. Aber in diesem Fall unterstütze man den Antrag. Es gebe nicht mehr viele ursprüngliche Täler in Südtirol. Um dieses Gebiet zu unterstützen, müsse man andere Möglichkeiten suchen, nicht ein Skigebiet. Auch das Team Köllensperger kündigte an, dem Antrag zuzustimmen. Die Landesregierung sollte mehr auf die Bürger als auf die Lobbys hören. Die Süd-Tiroler Freiheit zweifelte an der Gegnerschaft der Langtauferer. Sie seien gegen das vorgelegte Projekt, nicht gegen eine Verbindung an sich. SVP-Vertreter plädierten dafür, wirtschaftliche Chancen zu nutzen. Ohne Tourismus könnten die kleinen Höfe im Tal nicht überleben. Eine Verbindung wäre eine Gesamtverbesserung für den oberen Vinschgau, nicht nur für Langtaufers. Die Landesregierung teilte mit, dass die Wirtschaftskommission neu einberufen wurde. Deren Urteil warte man ab. Daher könne man dem Antrag zu diesem Zeitpunkt nicht zustimmen.

Redaktion

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