Bürgermeister Peter Paul Trafoier und Vizebürgermeister Andreas Hauser beendeten die „Wasserdebatte“ mit den Worten: „Wenn etwas nicht funktioniert, wird es geändert.“

Suche nach Gerechtigkeit

Publiziert in 37 / 2018 - Erschienen am 30. Oktober 2018

Schluderns - In der Sitzung vom 4. Oktober hatte der Gemeinderat von Schluderns eine „neue Verordnung für den Trinkwasserversorgungsdienst“ zu genehmigen. Der unscheinbare Tagesordnungspunkt zog eine ausführliche und ausgiebige Diskussion nach sich. Sekretär Christian Messmer klärte auf und nannte als Auslöser der „Wasserdebatte“ im Gemeinderat eine Richtlinie des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 23. Oktober 2000. Die sogenannte „Wasserrahmenrichtlinie“ enthält als Auflage für alle Mitgliedsstaaten, bis zum Jahre 2010 die Wasserversorgung kostendeckend zu gestalten. Laut Sekretär Messmer habe man in Italien diesen Passus aber auf die lange Bank geschoben. Beim Kostendeckungsprinzip gehe es darum, sämtliche Aufwände, Investitionen und Abschreibungen im Trinkwassertarif einzuberechnen. Damit war klar: Das Trinkwasser wird teurer. Die Kommunen hatten es zur Kenntnis zu nehmen und haben – wie in Schluderns – schon mal eine Diskussionsrunde durchlaufen. Die Europäische Union wird immer spürbarer und lässt grüßen. In seiner „Aufklärung“ stellte Messmer den Räten verschiedene Szenarien und Modelle vor. Um sämtliche Vorschläge und Möglichkeiten prägnant auf eine Folie zu bekommen, hatte sich Sekretär Messmer um Übersicht durch ein Abkürzungssystem bemüht. Dies zwang den Gemeinderat mehr als eine Stunde lang, sich konzentriert zu überlegen, wie man die Kosten begrenzen und den Wassertarif möglichst gerecht anwenden könnte. In Erwartung weiterer Erläuterungen von Seiten des Gesetzgebers wurde die neue Verordnung mit einer Enthaltung genehmigt. 

Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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