Suche nach Synergien
Publiziert in 44 / 2016 - Erschienen am 7. Dezember 2016
8. Wirtschaftstreffen der Raika Obervinschgau.
LBS Schlanders und Ferienregion Reschenpass stellen sich vor.
Mals - Gemeinsam in die Zukunft schauen lohnt sich. Das ist der Leitgedanke der Treffen, die der Wirtschaftsbeirat der Raiffeisenkasse Obervinschgau in regelmäßigen Abständen organisiert. Beim 8. Treffen, das am 22. November im Kulturhaus in Mals stattfand, stellten sich die Landesberufsschule Schlanders und die Ferienregion Reschenpass vor. Die Gesamtschülerzahl an der LBS Schlanders liegt derzeit bei 540. Zusätzlich zu 73 Lehrkräften sind 15 Personen in der Verwaltung beschäftigt. Die Schule fußt auf 3 Säulen: duale Ausbildung, Berufsfachschulen und berufliche Weiterbildung. Wie die Direktorin Virginia Maria Tanzer weiter ausführte, wurden in den vergangenen 3 Jahren 160 Maurer, 80 Maler, 26 Tiefbauer, 32 Fliesenleger und 27 Verkäufer ausgebildet. Auch über die Fachausbildungen in Metalltechnik, Bautechnik und Steinbearbeitung informierte sie. Bei der beruflichen Weiterbildung wurden in den vergangenen 3 Jahre bei 339 Kursen und 8 Lehrgängen insgesamt 5.479 Teilnehmer gezählt. 4.511 davon haben Arbeitssicherheitskurse besucht. Als besonders wichtig erachtet es die Direktorin, den Stellenwert des Handwerks und der beruflichen Ausbildung für die Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt zu stärken. Groß geschrieben wird auch die Zusammenarbeit mit dem lvh, dem hds und dem Unternehmerverband. Auch mit Betrieben im Vinschgau und darüber hinaus arbeitet die Schule gut zusammen. Zu den derzeitigen Herausforderungen gehört laut Tanzer die Berufsausbildung für Mädchen. Viele Mädchen hätten noch zu wenig Mut für technische Berufe. Bei der Diskussion wurde bemängelt, dass es im Bereich Gastronomie bisher noch keine Ausbildung im Vinschgau gibt. Tanzer: „Das wurde zwar angedacht und auch vorgeschlagen, aber in Meran wehrt man sich dagegen.“
Seenplateau Reschenpass
Über die vielfältigen Tätigkeiten der Ferienregion Reschenpass informierten die Präsidentin Deborah Zanzotti und der Geschäftsführer Uli Stampfer. Als „Seenplateau Reschenpass“ könne das Oberland mit einigen Alleinstellungsmerkmalen aufwarten, die sonst in dieser Form nirgends zu finden sind. Genannt wurden etwa die Schifffahrten mit der „Hubertus“, das Kiten und weitere Sportarten, bei denen Wasser, Schnee, Eis und Wind gefragt sind. Aufbauend auf das einzigartige Seenplateau in weitgehend unberührter Natur und umrahmt von den höchsten Bergen Südtirols biete die Ferienregion sowohl im Sommer als auch im Winter einen herrliche Kulisse für Erlebnisse auf den Seen, auf Schnee und Eis. Als weitere Strategiegrundsätze nannte Stampfer die Ruhe und Erholung sowie die Sportmöglichkeiten und Freizeitaktivitäten. Mit derzeit 2.659 Gästebetten in 117 Übernachtungsbetrieben nehme der Tourismus in der Ferienregion einen wichtigen Stellenwert ein. Nachholbedarf gebe es im 4-Sterne-Bereich. Auch auf besondere Events, die vor allem auch junge Leute anziehen sollen, auf die Instandhaltung von Wanderwegen und viele weitere Tätigkeiten verwies Stampfer. Nicht ohne Stolz informierte er darüber, dass über 30 km Enduro-Trails angelegt wurden, und zwar nicht mit Maschinen, „sondern mit Pickel, Schaufel und Motorsäge.“ Als besonders wertvoll bezeichnete er die Anstellung von Albin Plangger aus Alsack, der viele Arbeiten im Freien verrichtet. Dass die Arbeit des Teams der Ferienregion, die übrigens auch auf die Unterstützung der Gemeinde und weiterer Partner bauen kann, Früchte trägt, zeigen die Nächtigungszahlen. Sie stiegen in der vergangenen Saison um 5,57% auf insgesamt 351.219 an. Im Jahr 2009/10 waren es noch 314.600 gewesen. Von 124 im Vorjahr auf nunmehr 132 Tage angestiegen ist zudem die Auslastung. Zu den Herausforderungen der Zukunft gehört es u.a., auf die Bedeutung des Tourismus und der touristischen Berufe aufmerksam zu machen, mit neuen Trends gut umzugehen, die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus weiter zu fördern sowie verstärkt auf die Produktvielfalt und die Almen zu setzen. Moderator Matthias Theiner sammelte im Anschluss an die Vorstellungen wieder Ideen, Beiträge und Vorschläge für Synergien. „Das Ziel der Treffen ist es, die Menschen zusammenzubringen und die Zusammenarbeit zu fördern“, sagte Raika-Direktor Markus Moriggl. Es sei bisher bereits einiges konzipiert worden. Nun wäre eine schrittweise Umsetzung wünschenswert. Sepp
Josef Laner