„Sulden atmet auf“
Rekurs gegen Hintergratbahn abgewiesen
Sulden - Nach langem und bangem Zuwarten steht es seit wenigen Tagen fest: Das Bozner Verwaltungsgericht hat einen Rekurs gegen die Errichtung der Hintergratbahn mit Skipiste in Sulden abgelehnt. Ein Dutzend Umweltorganisationen, darunter auch der Alpenverein Südtirol und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz, hatten den Rekurs eingebracht. Wenngleich gegen das jetzige Urteil des Verwaltungsgerichtes theoretisch noch beim Staatsrat in Rom Berufung eingelegt werden kann, hat die erstinstanzliche Ablehnung des Rekurses für ein „Aufatmen in Sulden gesorgt“, wie es Erich Pfeifer, der Präsident der Seilbahnen Sulden, in einem Gespräch mit dem der Vinschger auf den Punkt bringt. Er erinnert daran, dass man bereits 2003 damit begonnen hatte, das Projekt „Ortler Ronda“, sprich ein rundes, geschlossenes Skikarussell, zu entwickeln.
Verkehrsberuhigung als Ziel
„Ein wichtiges Ziel war und ist es nach wie vor, mit einer skitechnischen Verbindung zwischen den Gebieten Madritsch, Kanzel und Langenstein eine Verkehrsberuhigung im Dorf Sulden zu erreichen“, sagt Pfeifer. Die Landesregierung hatte bereits Anfang 2018 einen ergänzenden Eingriff in der Skizone „Sulden“ für die Vervollständigung des Projektes „Ortler Ronda“ genehmigt. Es wurde grünes Licht dafür gegeben, ausgehend von der Bergstation Langenstein eine Aufstiegsanlage auf den Hintergratkopf zu errichten sowie eine Skipiste vom Hintergratkopf zur Mittelstation der Seilbahn. Das Projekt „Ortler Ronda“ war schon vorab von allen zuständigen Stellen und Behörden positiv begutachtet worden, u.a. auch vom Umweltbeirat mit Auflagen sowie vom Nationalpark Stilfserjoch unter dem damaligen Direktor Wolfgang Platter. Pfeifer: „Für uns war es nicht nachvollziehbar, ja sogar unlogisch, dass gegen ein Vorhaben, dem sogar der Nationalpark zugestimmt hatte, Rekurs eingelegt wird.“ Nun sei man froh und zuversichtlich, das Projekt „Ortler Ronda“ in absehbarer Zeit doch zur Vollendung bringen zu können. Sobald die Frist für eine eventuelle Eingabe beim Staatsrat abgelaufen ist, werde man als nächsten Schritt die Ausführungsplanung in Angriff nehmen. Mit der Umsetzung dieses letzten Projekt-Teils wäre die lifttechnische Erschließung in Sulden endgültig abgeschlossen. „Wir hätten dann endlich unser kleines Skikarussell und könnten Sulden weitgehend autofrei halten“, so Erich Pfeifer.
Kabinenbahn statt Zweierlift
Bereits getroffen wurden die Vorarbeiten für eine qualitative Verbesserung des Kanzelliftes. Dieser Zweierlift soll abgetragen und auf derselben Trasse durch eine neue 10er-Kabinenbahn ersetzt werden. Läuft alles nach Plan, werden die Arbeiten während des heurigen Sommers durchgeführt. Die Ersetzung dieses Liftes durch eine Kabinenbahn soll dazu beitragen, die Qualität des Angebotes merklich zu steigern, vor allem auch für Kinder. Schließlich ist es nicht gerade angenehm, z.B. bei Wind und Sturm auf den offenen Sesseln zu sitzen, egal ob im Winter oder zu einer anderen Jahreszeit.