Tagträume zur Schau gestellt
Die Lebenshilfe produzierte viel Schönes.
SCHLANDERS - Das Kasino, der große Veranstaltungsraum in der BASIS, konnte sie gar nicht alle fassen. So viele Besucherinnen und Besucher waren am 12. Mai in die ehemalige Drusus-Kaserne nach Schlanders gekommen. Und sie waren überwältigt von den Emotionen, dem Können, von dem, was die Klientinnen und Klienten der Lebenshilfe an diesem Tag auf die Beine gestellt hatten. Der Abend stand unter dem Motto „Tagträume“. Passend. Schlicht. Denn: „Manchmal träumen die Menschen auch am Tag. Und die Menschen träumen schöne Dinge“, hieß es in der Einladung.
Wie schön diese Dinge, diese Träume – die schlussendlich unter anderem in Form einer Ausstellung Realität wurden – sein können, dies bekamen die Gäste eindrucksvoll präsentiert. Die Werke wurden von den Mitgliedern der Lebenshilfe in den vergangenen Jahren realisiert. Zu besichtigen gab es dabei Schönes, Einzigartiges – und zwar von: Reinhard Breitenberger, Lorena Habicher, Heidi Kaserer, Fabian Knolleisen, Gertraud Pedross, Manfred Planötscher, Manuel Schwembacher, Ruth Telfser, Daniel Altstätter, Peter Perkmann, Sarah Tomasini, Andreas Hohenegger, Christian Kuntner, Lukas Graiss, Florian Ilmer, Peter Rechenmacher, Peter Paul Schalber, Christine Gurschler und Emil Hellrigl. Die Werke waren dabei so vielfältig wie ihre Macher selbst. Die Kunstwerke sind im Rahmen der IVHS und Lebenshilfe-Projekte „Kribus Krabus“ und „Ich + Ich“ begleitet von Isolde Veith, Roland Parth und Kurt Hofer, entstanden. Jeden Donnerstag ließen die Mitglieder der Lebenshilfe in den Werkstätten der BASIS ihrer Kreativität freien Lauf. „Der Ort eignet sich super für uns. Es ist ein Ort offener Menschen“, lobte Martin Nagl, der Leiter des Arbeitsverbunds der Lebenshilfe bei der Eröffnung der Ausstellung.
Teure Wörter
Bereits vor der offiziellen Eröffnung der Kunstausstellung ging im rappelvollen Kasino das Theater „Die große Wörterfabrik“ über die Bühne. Unter der Leitung von Nadia Schwienbacher und Ruth Kofler entstand ein besonderes Stück. Die Protagonisten des Stücks, Klienten der Lebenshilfe, wussten zu begeistern. Genauso wie der Inhalt: Paul möchte Marie sagen, dass er sie liebt. Aber in ihrem sonderbaren Land gibt es fast keine Wörter. Brauchen Menschen diese, gilt es zu bezahlen. Die Wörter sind dabei freilich teuer. Zu teuer für Paul. Er muss sich etwas einfallen lassen. Darstellerinnen und Darsteller – Lara Tscholl, Lisa Maria Ciobanu, Fanny Gluderer, Christian Kuntner sowie Sieglinde Angerer - sorgten dabei für bewegende Momente und ernteten einen fast nicht enden wollenden Applaus.
„Es ist eine Freude, wenn man sieht, wie hier gespielt wird. Mit welcher Leidenschaft. Es ist eine Freude, den Zuschauerzuspruch mitzuerleben. Da geht einem das Herz auf“, fand auch der Schlanderser Bürgermeister und Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Dieter Pinggera lobende Worte. Die Lebenshilfe Vinschgau sei ein wichtiger Baustein für die Südtiroler Lebenshilfen.
Der Abend war eine Gemeinschaftsproduktion der Lebenshilfe, der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung/Integrierte Volkshochschule (IVHS) sowie der BASIS. Im Anschluss an die Ausstellung gab es noch einen Umtrunk, inklusive der leckeren Pizzas von „Pizza Nagolos“, hergestellt direkt vor Ort. Jene die diesen besonderen Freitagabend mit dem Tanz ausklingen lassen wollten, konnten dies beim „fondamënt“ mit elektronischer Tanzmusik tun.
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