„Tolles Projekt“
Stilfser Joch - „Wir sind alle unfassbar dankbar und glücklich, dass wir die Möglichkeit hatten, an so einem tollen Projekt teilzunehmen.“ So äußerten sich Schülerinnen und Schüler zum Abschluss des diesjährigen Gletschercamps. Es sei eine „einzigartige und lebensbereichernde Erfahrung“ gewesen. Im Mittelpunkt des heurigen Glaziologiecamps, das vom 16. bis zum 21. September am Stilfser Joch stattgefunden hat, standen Disziplinen wie Geologie, Biologie oder Ökologie. Organisiert hatte das Camp die Pädagogische Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion gemeinsam mit der Direktion Ladinische Bildung und Kultur sowie mit Partnerschulen aus Deutschland im Rahmen eines Erasmus+-Projektes. Es gab Fachvorträge mit Expertinnen und Experten, Exkursionen und Workshops. Den Themenschwerpunkt bildeten heuer Landschafts- und Lebensformen im Hochgebirge und die Auswirkungen von Großprojekten darauf. Am Beispiel eines fiktiven Seilbahnbaus im Nationalpark setzten sich die Jugendlichen mit verschiedenen Komponenten auseinander, die bei großen Eingriffen in die Landschaft geprüft werden müssen, wie Luft und Lärm, Boden und Gewässer, Lebensräume und Landschaft. Nach eingehender Recherche, Abwägung der Argumente und Diskussion kamen die Jugendlichen zu dem Schluss, dass ein Seilbahnprojekt vor allem in einem sensiblen Gebiet wie einem Nationalpark abzulehnen sei. Die Schülerinnen und Schüler fanden aber auch Vorschläge und Alternativen für eine schonende und zeitgemäße touristische Nutzung des Gebietes. Ein besonderes Erlebnis war die geführte Gletscherwanderung auf den Sulden-Gletscher zur Suldenspitze. Das Camp richtet sich an naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler der höheren Klassen, zur Orientierung für die angehende Studien- oder Berufswahl. Zum zweiten Mal wurde das Projekt im Rahmen der EU-Förderung Europafels mit zwei Gymnasien aus Würzburg durchgeführt. Betreut und begleitet wurde das Camp von den Lehrkräften Katrin Nietzold und Christian Kohl aus Würzburg, den Referierenden Lukas Neuwirth, Christian Aspmair und Astrid Ferrari sowie Guido Caracristi und Susanne Hellrigl von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion und Petra Senoner von der Ladinischen Bildungs- und Kulturdirektion.