Trauer um Bocar Diallo
Mals/Bozen - Einfach, arbeitsam, hilfsbereit, bescheiden und immer die Familie in Senegal im Kopf. So wird Bocar Diallo von Freunden und Bekannten aus Mals, Tartsch, Laatsch, Schluderns und anderen Orten beschrieben. Der 31-jährige Arbeiter aus Senegal, der in der Nacht auf den 21. Juni zusammen mit weiteren Mitarbeitern bei einer Explosion in der Firma „Aluminium Bozen“ schwerstens verletzt worden war und am 22. Juni starb, hatte in der Gemeinde Mals und darüber hinaus einen großen Freundeskreis. Bocar hatte seine Heimat 2011 verlassen. Er kam mit einem Flüchtlingsschiff zunächst nach Sizilien und gelangte später nach Südtirol. Aufnahme fand er im Haus „Ruben“ in Mals. Über Jahre hinweg ging Bocar verschiedensten Arbeiten nach. Er war u.a. Mitarbeiter bei einer Baufirma, half in landwirtschaftlichen Betrieben mit und wurde Angestellter der Firma HOPPE in Schluderns. Nachdem es dort im Herbst 2023 zu Entlassungen gekommen war, sah sich Bocar nach einer anderen Arbeit um. Eine feste Stelle fand er schließlich bei „Aluminium Bozen.“ Während der Jahre, die er im Obervinschgau verbrachte, war er für rund ein halbes Jahr bei Zita und Albert Pritzi in Tartsch untergebracht. „Er war ein sehr feiner und liebenswürdiger Kerl. Wir haben manchmal zusammen gekocht, gespielt und viel geredet,“ so Zita und Albert. In seiner Freizeit spielte Bocar mit seinen Freunden oft Fußball. Sein großer Traum seit jeher war es, in seiner Heimat in Senegal einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb mit Pferden und Kühen aufzubauen und seiner Familie damit eine Zukunft zu sichern. Mit dem Arbeitsunfall fand dieser Traum ein jähes Ende. Das Mitgefühl der Freunde von Bocar gilt vor allem seiner Familie in Senegl, in erster Linie seiner hochschwangeren Frau Awa.