„Turmspringerin mit Netzobjekten“
Feine Klänge mit der Gruppe „Feinklang“
Ursula Schnitzer im Zwiegespräch mit Christine Gallmetzer (rechts)
Gerold Tappeiner, Obmann des Kuratoriums

„Turmspringen“ im Schloss

Publiziert in 31-32 / 2021 - Erschienen am 29. September 2021

Kastelbell - „momentan“ heißt der Titel der heurigen Herbstausstellung im Schloss Kastelbell. „Momentan deshalb, um zu sehen, wo ich derzeit mit meiner Arbeit stehe“, sagte die Malerin Christine Gallmetzer bei der Ausstellungseröffnung am 25. September im künstlerischen Zwiegespräch mit Ursula Schitzer, Kuratorin und Projektkoordinatorin bei Kunst Meran. Anstelle eines klassischen Monologs hatte sich das Kuratorium Schloss Kastelbell dieses Mal für ein Zwiegespräch entschieden, um das Publikum in das Schaffen und in die Werke der Künstlerin einzuführen. Dieses Novum stieß auf viel Zuspruch. Aus dem Gespräch war u.a. zu erfahren, dass die Faszination der Künstlerin für das Turmspringen auf ein Foto ihres Vaters zurückgeht, der Turmspringer war. „Das Turmspringen ist mehr als nur Sport“, so die Malerin. „Wir haben alle keine Lösung und fragen uns, wo wir hinspringen.“ Zur Kunst und Malerei kam Christine Gallmetzer, die in München und Bozen lebt und arbeitet, über den „Umweg“ der Philosophie. Sie hat nicht die klassische Kunstausbildung absolviert, sondern Philosophie studiert. Zur Frage, wie sie die Corona-Zeit erlebte, meinte Gallmetzer, dass es teilweise eine Katastrophe gewesen sei: „Es war sehr verstörend und keine kreative Zeit.“ Ein Schlüsselbegriff ihres Schaffens ist die Freiheit des Denkens. Das Malen empfindet sie als Lern- und Arbeitsprozess, der nie endet. „momentan“ zeigt sie eine breit gefächerte Werkschau im wunderschönen Ambiente des Schlosses Kastelbell. Noch bis zum 31. Oktober (von Dienstag bis Samstag von 14.00 bis 18.00 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11.00 bis 18.00) kann man in die Welt ihrer Denkbilder eintauchen und sich von der Schönheit der Turmsprünge faszinieren lassen. Musikalisch begleitet hat die Ausstellungseröffnung die Gruppe „Feinklang“ (Latsch/Tschars). Gerold Tappeiner, der Obmann des Kuratoriums Schloss Kastelbell, dankte der Künstlerin und der Moderatorin des Gesprächs, allen, die beim Zustandekommen der Herbstausstellung mitgeholfen haben, und nicht zuletzt den finanziellen Unterstützern: Land Südtirol (Abteilung Deutsche Kultur), Gemeinde Kastelbell-Tschars und Raiffeisenkasse Untervinschgau.

Josef Laner
Josef Laner

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