Projektinitiator Michael Wunderer
BASIS-Geschäftsführer Hannes Götsch
Projektmitarbeiter Luca Daprà
Bezirkspräsident Dieter Pinggera

Über 4 Mio. Euro für nachhaltige Projekte

Publiziert in 18 / 2022 - Erschienen am 11. Oktober 2022

Vinschgau - Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau erhält 4.086.200 Euro aus dem staatlichen PNRR-Fonds (Piano Nazionale Ripresa e Resilienza). Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau war die einzige Körperschaft in Südtirol, die sich um PNRR-Geldmittel in der Kategorie „Green Communities“ beworben hatte. Italienweit waren 35 Anträge eingereicht worden. Zugelassen waren ausschließlich Projekte mit gemeindeübergreifender Ausrichtung in den Bereichen nachhaltige Energie, Umwelt sowie wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Für die Bezirksgemeinschaft erarbeitet hatte das Projekt BASIS Vinschgau Venosta. Mitgearbeitet haben BASIS-Vorstandsmitglied Michael Wunderer, seines Zeichens auch Projektinitiator, BASIS-Geschäftsführer Hannes Götsch und Luca Daprà. Das Projekt sieht die Umsetzung nachhaltiger und ökologischer Projekte im Vinschgau vor. „Bei Sitzung des Bezirksausschusses, die am 11. Oktober im Seminarraum der BASIS stattfindet, werden die Arbeitspakete für die Umsetzung der Projekte besprochen und definiert,“ hatte Michael Wunderer im Vorfeld der Sitzung angekündigt. Das übergeordnete Projekt-Ziel sei es, „die Bewirtschaftung und Nutzung lokaler Ressourcen wie Wasser und Holz zu verbessern und die Nutzung von Sonnenenergie zu steigern.“ Die Investitionen seien so konzipiert, dass sie kurzfristige Ergebnisse, aber auch lange anhaltende positive Auswirkungen bringen. Alle Maßnahmen seien darauf ausgerichtet, die Nachhaltigkeit der Maßnahmen nach dem Ende des Förderzeitraums zu gewährleisten. Im Bereich der Holzwirtschaft wird ein konkretes, öffentliches Gebäudeholzbauprojekt angegangen, um das Bewusstsein für die Verwendung lokaler Rohstoffe und einer nachhaltigen holzbasierten Wirtschaft zu schärfen. In Bezug auf den sparsamen Umgang mit der Ressource Wasser ist die Einrichtung eines Antennen-Netzes vorgesehen, das mit Hilfe der LoRaWAN-Technologie Daten über die Nutzung und den Bedarf an Wasser auf den Feldern im gesamten Tal überwacht. Im Bereich Energie wird die Gründung einer Energiegemeinschaft angepeilt, über die Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1 Megawatt Peak auf öffentlichen Gebäuden errichtet werden soll. Parallel zu dieser Photovoltaik-Maßnahme wird ein virtuelles Kraftwerk entwickelt, in dem sich alle Stromerzeuger und Verbraucher im Vinschgau virtuell zusammenschließen können. Ziel ist es, dadurch beispielsweise die im Tal erzeugten Strommengen kostengünstiger über die Stromverkäufer an die Verbraucher weiterzugeben. Vorgesehen sind außerdem ein Smart-Grid-System (Echtzeitmessung aller Sekundärkabinen in den Netzgebieten des VEK, der Gemeinde Schlanders, der Energie-Werk Prad Genossenschaft und des Elektrizitätswerks Stilfs), die Errichtung abschließbarer Fahrradboxen an den Bahnhöfen, die Installation von weiteren 5 300kW-Schnellladesäulen im Gebiet sowie eine Multienergie-Tankstelle im Rahmen eines laufenden Projekts eines lokalen Unternehmens, die mit Wasserstoff und Strom aus Nebenprodukten der Holzverarbeitung betrieben wird. Das bereits vorhandene Angebot an Coworking-Spaces soll ausgeweitet werden, speziell für Touristen oder Arbeitsgruppen. „Der Vinschgau ist ein einzigartiger Ort, um neue kreative Prozesse durch die Inspiration der Natur zum Leben zu erwecken“, ist Michael Wunderer überzeugt. Diese neuen Arbeitsformen ermöglichen es auch, „den Aufenthalt zu verlängern und Arbeit und Freizeit miteinander zu vereinbaren.“ Außerdem werden die Türen für neue Formen der Wiederverwendung stillgelegter Strukturen geöffnet, wodurch die Entwicklung eines nachhaltigeren Tourismus gefördert wird.

Redaktion

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