Die Gruppe „Kraut & Ruabm“ umrahmte die Feierstunde im Laaser Josefhaus.
Markus Maaß, Andreas Tappeiner und Emil Müller, der den Vorsitz weitergab.

Über Grenzen hinweg

Im Terra-Raetica Rat arbeiten der Vinschgau, die Bezirke Landeck und Imst sowie das Münstertal und das Unterengadin eng zusammen.

Publiziert in 42 / 2018 - Erschienen am 4. Dezember 2018

Laas - Andreas Tappeiner, Bezirkspräsident und Bürgermeister von Laas, ist für nächsten 2 Jahre der Vorsitzende des Interreg-Rates Terra Raetica, in dem der Vinschgau, die Bezirke Landeck und Imst sowie das Münstertal und das Unterengadin gemeinsam grenzüberschreitende Projekte begutachten. Sie werden dann mit EU-Fördermitteln umgesetzt. Bei einer Feierstunde in Laas wurde kürzlich aufgezeigt, was sich hinter dem Begriff „Terra Raetica“ verbirgt. Er weist auf das Verbindende zwischen den beteiligten Regionen hin: sie alle haben eine rätische Vergangenheit. Im Falle des Interreg-Programmes ist er auch die Klammer, die sämtliche Initiativen der verschiedenen Bereiche umfasst.In 5 grenzüberschreitenden Arbeitskreisen werden Projekte entwickelt. Im Arbeitskreis Natura Raetica arbeiten die verschiedenen Schutzgebiete und die jeweiligen Besucherzentren zusammen. Für den Vinschgau sind dies der Nationalpark Stilfserjoch und der Naturpark Texelgruppe. Hier wurde ein Austausch zwischen Naturerlebniseinrichtungen und Tourismusverbänden organisiert. Zudem konnten 7 Schulklassen und 6 Gruppen der Sommerschule Vinschgau mit 435 Teilnehmern Natureinrichtungen im Dreiländereck besuchen. Im Arbeitskreis Cultura Raetica sind die Museen im Dreiländereck vertreten, insgesamt 39 an der Zahl. Sie sind in einem Kulturwanderführer und einer Kulturkarte angeführt. Einige von ihnen wie das Museum des Klosters Marienberg und das Vintschger Museum in Schluderns haben sich im Oktober beim Cultura Raetica Aktionstag 2018 auf Schloss Landeck vorgestellt. Der Arbeitskreis Mobilita Raetica befasst sich vor allem mit dem öffentlichen Verkehr und seinen Vernetzungen. So wird jährlich ein grenzüberschreitender Fahrplan für Bus und Bahn im Einzugsgebiet mit Reisetipps herausgegeben. Zudem kann man im Internet (www.terraraetica.eu) die Fahrpläne der SAD, des Verkehrsverbundes Tirol und der Schweizer Bundesbahn abrufen. Der Arbeitskreis Humana Raetica setzt grenzüberschreitende Initiativen in den Bereichen Wirtschaft, Soziales, Schule, Bildung, Pflege und Gesundheit. Stellvertretend für viele stellten Karin Tschurtschenthaler, die Direktorin der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, und Corsina Feuerstein von der Beratungsstelle des Gesundheitszentrum Unterengadin das Projekt „Sonnenstrahl“ vor. Im Vinschgau will man so genannte Community-Worker ausbilden, die Ansprechpartner für verschiedene Bedürfnisse sein sollen und u.a. zu unterschiedlichen Themen im Sozialbereich konkrete Informationen geben. Im Unterengadin legt man den Schwerpunkt auf die Rundumversorgung der Bevölkerung von der Geburt bis in das hohe Alter. U.a. gibt es niederschwellige Hilfsangebote für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung. Ein gemeinsames Anliegen ist die grenzüberschreitende Weiterbildung von Fachpersonal, Freiwilligen und pflegenden Angehörigen. So werden jährlich Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen wie Sexualität im Alter, Gewalt und Überforderung in Pflege- und Betreuungssituationen sowie Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen organisiert. Gemeinsames Ziel ist zudem die Ausbildung einer Kinaesthetics-Trainerin, die diesseits und jenseits der Grenze tätig sein soll. Im Rahmen des Interreg-Programmes Terra Raetica 2014-2020 wurden bisher 31 Kleinprojekte, 7 Mittelprojekte sowie 4 Großprojekte Italien/Österreich und ein Großprojekt Italien/Schweiz genehmigt. Andreas Tappeiner will die Terra Raetica weiterhin auf Erfolgskurs halten und dazu beitragen, dass die fruchtbringende Zusammenarbeit auch über 2020 hinaus fortgesetzt wird.

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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