Um den Blick zu weiten
Schlanders - Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, auch SDGs genannt, geben den Rahmen einer tragbaren Entwicklung bis 2030 vor. 2015 beschlossen 193 Staaten, die wichtigsten 17 Ziele mit ihren 169 Unterzielen umzusetzen. Die ehrgeizige und weltweite Agenda der SGDs strebt die Würde des Menschen, den Schutz des Planeten, Wohlstand für alle, Friede und Gerechtigkeit und Globale Partnerschaften an. Um die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen in Südtirol bekannt zu machen und zu verankern, fanden in diesem Jahr an vielen Bibliotheken Kreisgespräche statt. Organisiert wurden sie von Südtirols Netzwerk für Nachhaltigkeit, eine freie, autonome, partei- und interessensübergreifende Plattform in Zusammenarbeit mit den Südtiroler Bibliotheken. Gemeinsam sollten die an den Kreisgesprächen teilnehmenden Personen, Vereine und Netzwerkpartner ergründen, wie sie die 17 Ziele für Nachhaltigkeit im eigenen Leben und Umfeld umsetzen können. Judith Hafner, die Ansprechpartnerin für die SDGs, konnte im Innenhof der Mittelpunktbibliothek Schlanders eine interessierte Gruppe begrüßen und auch zur aktiven Teilnahme motivieren. „Die 17 Ziele, die auf der Homepage www.future.bz.it nachzulesen sind, sind unzertrennlich miteinander verbunden und sollen uns helfen, komplexer zu denken und den Blick zu weiten. Jedes Projekt, jede Handlung sollte gut durchdacht sein und nie nur ein Ziel verfolgen“, sagte Judith Hafner. Es sei bei jeder Handlung oder Entscheidung zu überlegen, ob damit ein Schaden für andere Menschen oder die Umwelt entstehe bzw. ob eines der 17 Ziele „verletzt“ würde. Als einen nächsten konkreten Schritt brachte Judith Hafner stellvertretend für das Netzwerk den Vorschlag der Gründung eines Klima-Kreises ein, die das Engagement vor Ort stärken und das Netzwerk direkt mit den Dörfern und Städten verbinden. Nach ein paar unterhaltsamen musikalischen Darbietungen von Hanna auf der Gitarre und Mirjam auf der Ziehharmonika formulierten die Anwesenden ihre persönlichen Ziele für sich und ihre Gemeinde, wobei die Gleichstellung der Geschlechter, die Unterstützung regionaler Kreisläufe, der Natur- und Klimaschutz, eine hochwertige Bildung und das friedliche Zusammenleben der Sprachgruppen einen besonderen Stellenwert hatten. Im Vordergrund sollten jedoch die persönlichen Ziele und deren Erreichen stehen, und nicht so sehr die Forderungen an die Gemeindeverwaltung bzw. an die Politik, wie manche Wortmeldungen den Eindruck hinterließen. Dennoch waren abschließend alle Anwesenden der Meinung, dass dieses Kreisgespräch am Lagerfeuer eine wertvolle, bereichernde Veranstaltung war.