UNESCO nimmt Transhumanz als Kulturerbe auf

Publiziert in 44 / 2019 - Erschienen am 17. Dezember 2019

Schnalstal - Südtirol hat ein weiteres UNESCO-Erbe: Die Transhumanz, die länderübergreifende Tradition der Wanderweidewirtschaft, wurde am 11. Dezember in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotà in die Repräsentative Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Österreich, Italien und Griechenland hatten zusammen diese multinationale Einreichung vorangetrieben. Mitgewirkt haben auch der Kulturverein Schnals und die Schafinteressentschaften des Tales, die das entsprechende Dossier maßgeblich mitgestaltet haben. Die Schaftriebe vom Schnalstal und von Passeier ins Ötztal sind schon seit 2011 immaterielle Kulturgüter der UNESCO in Österreich. Den Antrag dazu hatten die Vereine Pro Vita Alpina und der Kulturverein Schnals eingereicht. Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer freut sich über die Nachricht aus Bogotà: „Zehn Jahre nach der Anerkennung der Dolomiten als Weltnaturerbe bekommt Südtirol nun auch ein Kulturerbe der UNESCO.“ Sie sieht es als „berührende Ehre, dass mit so besonderen Wanderweidewirtschaft das am Leben am Berg gewürdigt wird. Tranhumanz bedeutet Entbehrung, Grenzgang, Verlust und Hartnäckigkeit. Sie ist gleichsam etwas Tiefsinniges, ist ein Spiegel des Lebens am Berg.“ Nun gelte es, „behutsam mit diesem Erbe umzugehen“, sagt Hochgruber Kuenzer, die auf die zehn Jahre Erfahrung mit dem Dolomiten UNESCO-Weltnaturerbe verweist. Dort ist die Landesrätin im Auftrag von Landeshauptmann Arno Kompatscher die Südtiroler Delegierte im Verwaltungsrat. „Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass ein UNESCO-Welterbe immer ein Schatz ist, den wir nicht nur vermarkten dürfen, sondern dankbar bewahren und gut überlegen müssen, wie wir damit umgehen“, sagt Hochgruber Kuenzer.

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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