Viel Geld für Investitionen
Naturns „in ruhigen Gewässern unterwegs“. Gerberweg/Simon-Ybertracherstraße: Infrastrukturen werden erneuert.
NATURNS - „Ich glaube, wir legen eine sehr, sehr positive Abschlussbilanz vor“, freute sich Bürgermeister Zeno Christanell bei der Gemeinderatssitzung Ende April. Die Bilanz weist einen Verwaltungsüberschuss von fast 3,8 Millionen Euro auf, wovon über 730.000 Euro aus Rückstellungen stammen. „Wir sind in sehr ruhigen Gewässern unterwegs. Die Schulden sind in wenigen Jahren abgebaut, gleichzeitig sind wir stabil bei den Einnahmen und Ausgaben. Wir haben trotz der großen Kosten ein positives Wirtschaftsergebnis. Die Maßnahmen der letzten vier Jahre, welche der Gemeinderat gesetzt hat, tragen Früchte“, so Christanell. Der Darlehensstand der Gemeinde beträgt demnach noch rund 2,1 Millionen Euro, Ende des Jahres werden es 1,5 Millionen sein, wovon aber das Land einen Teil übernimmt. Eine vorzeitige Tilgung sei aufgrund der günstigen fixen Zinsen nicht sinnvoll, wie Gemeindesekretärin Katja Götsch erklärte.
Viel Arbeit steckt dahinter
Hinter der guten Jahresbilanz stecke viel Arbeit. „Einerseits die politischen Entscheidungen, anderseits aber auch die gute Arbeit der Mitarbeitenden“, lobte Christanell. Die Gemeinde Naturns habe somit wieder „außergewöhnliche finanzielle Ressourcen“. Einiges wird zur Sicherheit für Rückstellungen verwendet. Der frei verfügbare Teil, der für Investitionen zur Verfügung steht, beläuft sich auf über 2,7 Millionen Euro, hinzu kommen rund 200.000 aus dem Investitionsfonds. „Fast 3 Millionen, die wir für wichtige Projekte neu einplanen können“, betonte der Bürgermeister. Rund 350.000 Euro davon fließen nun in das zweite Baulos der Erlebnistherme in Naturns. 100.000 Euro werden für die Sanierung der Pfarrkirche verwendet, je 75.000 Euro für die Spielgeräte im Außenbereich des neuen Kindergartens bzw. der Kindertagesstätte im Generationenpark und für die Bepflanzung des ganzen Parks, 78.500 Euro für ein automatisiertes Führungssystem in der St. Prokulus-Kirche. Für die öffentliche Beleuchtung werden 92.000 Euro verwendet, weitere 120.000 Euro für Überwachungskameras. Auch die Freiwilligen Feuerwehren werden vom Gemeinderat unterstützt, so sind 70.000 Euro als Kapitalbeitrag an die Freiwillige Feuerwehr Tabland vorgesehen, damit diese die neue Halle einrichten kann. Weitere 225.000 stehen für die Dachsanierung der Halle in Naturns zur Verfügung. Die Berggebiete werden ebenfalls mit 270.000 Euro berücksichtigt. 352.000 Euro plant der Gemeinderat für die Grundablöse der Kompostieranlage im Hilbertal ein. Hinzu kommen zahlreiche weitere Beträge für verschiedene Projekte sowie einige außerordentliche Beiträge für Vereine.
Nach ausgiebiger Diskussion stellte auch die Haushaltskommission ihren Bericht vor. „Die Abschlussrechnung belegt erneut den Konsolidierungskurs der Gemeinde und kann deshalb als überaus positiv gesehen werden“, befanden die Gemeinderäte Andreas Pircher (SVP), Evi Prader (Zukunft Naturns) und Natascha Santer Zöschg (Süd-Tiroler Freiheit).
Arbeiten am Gerberweg laufen an
413.000 Euro des Verwaltungsüberschusses fließen in die Erneuerung der Infrastrukturen am Gerberweg und der Simon-Ybertracherstraße, dieses Projekt wurde zuvor vom zuständigen Techniker Ing. Daniel Hartmann dem Gemeinderat vorgestellt und einstimmig genehmigt. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 567.000 Euro. Geplant ist dabei die komplette Erneuerung der Schmutzwasserleitung sowie der Austausch der Trinkwasserleitung, ebenfalls ist eine neue Ringleitung zur Sicherung der Trinkwasserversorgung vorgesehen. Auch das Glasfasernetz entsteht in diesem Zug. Begonnen werde mit den Bauarbeiten noch im Juni 2024, die Bauzeit soll sich laut Techniker auf 140 Tage belaufen. Die Straße muss hierfür teilweise bis auf morgens und abends komplett geschlossen werden. Um die Situation für die Anrainer zu verbessern werden kostenlose Parkplätze zur Verfügung gestellt. „Es ist den Anrainern und uns allen bewusst, dass dies während der Bauphase eine große Herausforderung wird“, erklärte Gemeindereferentin Barbara Wieser Pratzner. Das Projekt wurde deshalb bereits bei einer Bürgerversammlung vorgestellt. Dabei sei teilweise kontrovers diskutiert worden, größtenteils habe es aber positive Rückmeldungen gegeben, so Bürgermeister Zeno Christanell.