Dietmar Raffeiner (links) und Andreas Wieser mit seinen Eltern Maria und Bruno.
Wie Andi seine Werke zeichnet, konnte auf einer Großleidwand miterlebt werden.

Von Angesicht zu Angesicht

Publiziert in 6 / 2024 - Erschienen am 26. März 2024

Stilfs - Er zeichnet flink, immer von unten nach und oben und schafft aus Vorlagen von Gesichtern von Menschen und Tieren Karikaturen in einem ganz eigenen Stil. 21 Menschen- und Tierportraits, die Andreas Wieser aus Stilfs (Faslar) in rund 5 Wochen gezeichnet hat, konnten am 23. März im Haus der Dorfgemeinschaft in Stilfs besichtigt werden und sind seit dem 25. März in den Hotels bzw. Gastbetrieben „Sonne“, „Traube“ und „Stilfserhof“ zu sehen. Wie Andi arbeitet, konnten viele Stilfserinnen und Stilfser, die zum Eröffnungsabend gekommen waren, auf einer Großleinwand beobachten und miterleben. Die Begeisterung für die besondere Performance war groß. Die Idee, Zeichnungen von Andreas Wieser öffentlich zu zeigen, war in einem Gespräch zwischen Roland Angerer, Mitglied der PNRR-Arbeitsgruppe, und Dietmar Raffeiner entstanden, der fast 41 Jahre lang als Betreuer und Begleitperson in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Prad gearbeitet hat, wo er Andreas Wieser im Rahmen eines Praktikums kennenlernte. Auf das Talent von Andi und seine gezeichneten Comic-Figuren war Raffeiner von Helene Malloth, Mitarbeiterin für Integration, aufmerksam gemacht worden. In seiner Gruppe konfrontierte Raffeiner den Zeichner mit neuen Karikatur-Vorlagen und Kunstbildern. „Er hat die Vorlagen nicht einfach kopiert, sondern interpretierte sie auf seine Art, sodass Zeichnungen mit einer eigenen stilistischen Note entstanden“, führte Raffeiner bei der Eröffnung aus. Dass Andi sein Zeichnen so gut wie nie kommentiere („Er macht, aber spricht nicht darüber“) habe wohl mit seinem frühkindlich diagnostizierten Autismus zu tun. Zweimal pro Woche besucht Andi die Werkstatt der Lebenshilfe in Schlanders. Roland Angerer dankte allen, die am Zustandekommen des Kulturprojektes mitgearbeitet haben, insbesondere dem Zeichner und seinen Eltern Maria und Bruno, „die mit Riesenfreude und Begeisterung dahinterstanden.“ Die Ausstellung markiert den Auftakt von weiteren kulturellen Veranstaltungen, Projekten und Kursen, die im Rahmen des PNRR-Projektes in Stilfs stattfinden.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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