Im Februar 2011 wurde in Trafoi der neue Schönblick-Sessellift offiziell eröffnet.

„Von strategischem Interesse“

Publiziert in 43-44 / 2020 - Erschienen am 15. Dezember 2020

Trafoi - Die Trafoi GmbH hat den Sessellift „Trafoi-Kleinboden“ der 40-jährigen Generalrevision mit Austausch der kompletten Elektroanlage unterzogen. Für die Modernisierung von Seilbahnanlagen gewährt das Land in der Regel einen Beitrag von 45% der anerkannten Kosten. Im Oktober 2019 hatte die Trafoi GmbH, eine Tochtergesellschaft der Seilbahnen Sulden GmbH, um einen Investitionszuschuss von 75% der Kosten (790.000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer) angesucht und dabei aufgezeigt, dass das Vorhaben von strategischem Interesse ist. Die Gemeinde Stilfs hatte im September 2020 in einem Schreiben hervorgehoben, „dass der Tourismus sowohl im Winter als auch im Sommer speziell für die Fraktion Trafoi, aber auch für die gesamte Gemeinde Stilfs der wichtigste Wirtschaftszweig ist.“ Die Gemeinde sei stark von der Abwanderung betroffen. Nur der Tourismus könne Arbeitsplätze erhalten und neue generieren. Der Weiterbestand der Liftanlagen sei für Trafoi von existentieller Wichtigkeit und ohne das Engagement der Seilbahnen Sulden GmbH wäre dieser Weiterbestand in Trafoi nicht denkbar. Die Seilbahnen Sulden GmbH ihrerseits unterstrich, dass die wirtschaftliche Situation im Skigebiet Trafoi bis heute äußerst schwierig geblieben sei, „da die Trafoi GmbH immer noch kein positives Betriebsergebnis und keinen positiven Cashflow erwirtschaftet. Daher muss die Seilbahnen Sulden GmbH als Muttergesellschaft das jährliche Bruttodefizit von ca. 50.000 bis 100.000 Euro, je nach Saisonsverlauf, abdecken.“ Die Seilbahnen Sulden GmbH habe seit der Übernahme der Trafoi GmbH für die Aufrechterhaltung des Skibetriebes in Trafoi insgesamt ca. 5 bis 6 Millionen Euro aus Eigenmitteln für Investitionen und für die Verlustabdeckungen ausgegeben. Zumal die Covid-19-Epidemie mit vorzeitigem Saisonabbruch die Seilbahnen Sulden GmbH selbst hart getroffen habe, mit einem Umsatzausfall von beinahe 3 Millionen Euro, „belasten die zusätzlichen Revisionskosten in Trafoi die Seilbahnen Sulden GmbH heuer außerordentlich schwer.“ Die GmbH verpflichte sich, „das Möglichste zu tun, um das Skigebiet in Trafoi auch in Zukunft weiter betreiben zu können.“ Durch die Generalrevision der Zubringeranlage „Trafoi-Kleinboden“ könne der Fortbestand des Skigebietes für eine weitere Betriebsperiode garantiert werden. Die Landesregierung hat am 1. Dezember einstimmig beschlossen, das Beitragsausmaß um 30 auf insgesamt 75 Prozentpunkte zu erhöhen, „weil damit der Fortbestand des Kleinstskigebietes und des Sommerbetriebes gewährleistet wird.“ Dies sei von strategischem Interesse und habe eine besonders positive Auswirkung auf die damit zusammenhängenden Wirtschaftstätigkeiten in der Gemeinde Stilfs. Der Beitrag beläuft sich somit auf 592.500 Euro.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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