Der Grauner Gemeinderatssitzung vom 9. März wohnten auch Vertreter der EGO und des VEK bei.

Weichen für Netzübernahme gestellt

Publiziert in 10 / 2015 - Erschienen am 18. März 2015
EGO soll 75% der Kosten für das Stromnetz übernehmen, die Gemeinde den Rest Graun - Ein besserer Dienst für die Bürger und möglichst günstige Stromtarife. „Das sind die wichtigsten Ziele, die wir mit der eigenständigen Stromverteilung im Obervinschgau erreichen wollen“, sagte der Obmann des Vinschgauer Energiekonsortiums (VEK), Albrecht Plangger, als er dem Grauner Gemeinderat am 9. März das Verteilermodell und die weiteren Schritte vorstellte. Es habe schon viele Anläufe zur Netzübernahme gegeben, doch die SELNET, die seit 2011 Eigentümerin des Ex-ENEL-Netzes ist, „hat uns Vinschgern immer wieder Prügel in den Weg gelegt.“ Dennoch sei es gelungen, definitive Kaufpreise für die Netzübernahme festzulegen. Der Übernahmepreis für das Netz in der Gemeinde Graun beläuft sich laut VEK-Sekretär Florian Pinggera auf 1,819 Mio. Euro, zahlbar in 20 Halbjahresraten. Der Gemeinderat sprach sich bei einer Enthaltung (Thomas Federspiel, der zu bedenken gab, dass das Ganze ein Schuss nach hinten werden könnte) dafür aus, den Bürgermeister für die Unterzeichnung des Kaufvorvertrages mit der SELNET zu beauf­tragen. Es ist vorgesehen, dass die Gemeinde das Netz übernimmt und an die EGO (Energiegenossenschaft Oberland Rojenbach) überträgt. Diese übernimmt dann die Tilgung von 75% des Kaufpreises, während die Gemeinde den Ankauf mit 25% unterstützt. „Damit sichern wir uns auch ein Mitspracherecht“, sagte BM Heinrich Noggler. EGO-Obmann Johann Stecher, der der Ratssitzung zusammen mit weiteren EGO-Vertretern beiwohnte, meinte, dass die Stromverteilung „kein großes Geschäft ist, aber das Netz behält seinen Wert.“ Dank der eigenständigen Verteilung könnten Zwischenhändler ausgeschaltet werden. Optimal für die Verbraucher wäre es, „die Systemkosten wegzubringen.“ Vorgesehen ist, dass die EGO das Netz an das VEK verpachtet, für den operativen Part aber selbst zuständig bleibt. Die Führung der Stromverteilung in den Gemeinden Graun, Mals, Glurns, Taufers i.M., Schluderns und Laas wird ausgeschrieben, wobei das VEK laut Plangger aber mit einem sehr guten Angebot aufwarten wird. Sollte ein Mitbewerber auf den Plan treten, habe das VEK immer noch die Möglichkeit, die Führung zu den Bedingungen desselben zu übernehmen. Einer Akontozahlung von 91.000 Euro für den Netzankauf stimmte der Gemeinderat ebenfalls zu. Die endgültigen Entscheidungen für den Netzankauf und für die ­Besiegelung der definitiven Verträge sollen die betroffenen Gemeinderäte wenige Monate nach den Neuwahlen fällen. Ausschlaggebend wird die Entscheidung in der Gemeinde Mals, wo sich der Netzpreis auf ca. 2,6 Mio. Euro beläuft. „Wenn es nicht gelingt, die Netzübernahme innerhalb 2015 über die Bühne zu bringen, ist es um dieses Vorhaben wohl für immer geschehen“, so der VEK-Obmann. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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