Wie ein Haflinger zum Fußball kommt
Malser Oberschüler verlassen die Komfortzone Schule und begeben sich ins Kloster.
Burgeis/Kloster Marienberg - Die Projektvorstellung der Fachoberschule für Wirtschaft (FOWI) Mals war auf jeden Fall die höchstgelegene, aber auch die 1. im schönsten Kloster Südtirols, die 1. bei einem früheren Projektpartner und die 1. mit Betriebswirtschaftslehrer Mirko Stocker als Koordinator. Der obere Lesesaal als Tatort war zustande gekommen, weil sich vor vier Jahren eine Schülergruppe im Rahmen des Projektes „Schule und Region – neue Zeiten, neue Lernformen“ mit der Wirtschaftlichkeit eines „Bistros im Kloster“ auseinandergesetzt hatte. Das Klostercafe ist heuer in Betrieb gegangen und Abt Markus Spanier kam auf seinen Vorschlag zurück, die 4. Klassen der FOWI und die Vertreter der kooperierenden Betriebe nach Marienberg einzuladen und ihre Projektarbeiten hinter Klostermauern zu präsentieren. Für Direktor Werner Oberthaler sprang Mathematiklehrer Heiko Hauser in die Bresche und begrüßte Abt Spanier als Gastgeber, Markus Moriggl, Raika Obervinschgau, Werner Platzer, Raika Prad-Taufers, Franco Bozzetta, Vizepräsident des AFC Südtirol, Ivan Gianordoli, Recla Speck, Gerald Burger, Direktor Ferienregion Reschenpass, und Julia Hensel, Organisatorin des Stelvio-Marathons. Der Veranstaltung voraus ging eine Führung durch die neue Klosterbibliothek durch Abt Markus, der den Vergleich bemühte: „Ein Kloster ohne Bibliothek ist wie eine Burg ohne Waffenkammer.“ Die 130.000 geistigen Waffen in Form von Druckwerken, untergebracht in einem unterirdischen Architekturjuwel, machten großen Eindruck auf Jugendliche und Lehrer.
Gefällig moderiert von Sabine Christandl und Johannes Gallmetzer versuchten sich die Schülergruppen teilweise in szenischen Präsentationen. Eine von Rechtskunde-Lehrerin Christiane Patscheider betreute Gruppe hatte sich der „Potentiellen Nachhaltigkeit des Wintersportevents La Venosta“ genähert und herausgefunden, dass die Veranstaltung ein „Grundbaustein für die ökonomische Entwicklung des Langtauferer Tales“ darstellt. Um ein Maskottchen für den FC Südtirol ging es der Gruppe um Betreuer Heiko Hauser. Die Schüler waren zu einem verblüffenden Ergebnis gekommen, das mit dem Vinschgau zu tun hat. Ein siegesbewusster Haflinger in weiß-rotem Trikot soll zum neuen Identifikationsmerkmal des erfolgreichsten Südtiroler Fußballclubs werden. Betriebswirtschaftslehrer Karl Schwabl und seine Gruppe hatten auf Anregung der Firma HOPPE AG die Einstellung zur Arbeit der Generation Z, der zwischen 1995 und 2015 Geborenen, unter die Lupe genommen. „Dieses Projekt hat uns eine neue Sicht auf unsere Zukunft gegeben“, stellten die „Z-ettler“ als Fazit fest. Es folgten zwei Projekte, die sich mit der Mitgliederwerbung für den FC Südtirol – Betreuer Karl Schwabl - befassten und sich um eine Angebotsverbesserung für den Kids Club des FC Südtirol bemühten – letzteres von Jonas Marseiler begleitet. Den Abschluss bildete eine Untersuchung über die „Wirtschaftlichkeit von Großveranstaltungen“ am Beispiel „Stelvio Marathon“. Aus der ausführlichen Analyse unter Anleitung von Mirko Stocker stellten die Schüler eine direkte und indirekte Wertschöpfung von 650.000 Euro für die Region fest. In ihren Stellungnahmen fanden alle Projektpartner lobende Wort über die professionelle Recherche und Präsentation.
