Wie familienfreundlich ist der Vinschgau?
Publiziert in 38 / 2015 - Erschienen am 28. Oktober 2015
Bezirksspezifische Auswertung der KFS-Fragebogenaktion liegt vor
Vinschgau - In den vergangenen Monaten haben die Zweigstellen des Katholischen Familienverbandes Südtirol (KFS) die Familienfreundlichkeit der eigenen Gemeinde bewertet. Die bezirksspezifische Auswertung für den Vinschgau fällt durchwegs positiv aus. Negativ fallen – so wie im landesweiten Trend – die fehlenden Räume für Wickelmöglichkeiten ins Gewicht. Bemängelt wird außerdem, dass nicht genügend Altersheimplätze vorhanden sind. Einen mehr als 60 Fragen umfassenden Katalog hatte der Arbeitskreis Familienpolitik im KFS erarbeitet und die Zweigstellenausschüsse (114 in Südtirol) mit der Beantwortung beauftragt. Der Fragebogen war in die Kapitel Betreuungsangebote, Bildung, öffentliche Angebote, Mobilität, Wohnsituation, Kirche, Gebühren u.a. unterteilt. Es konnten Noten zwischen eins (schlechteste Note) und zehn (beste Note) vergeben werden. Das Ergebnis wurde nun in Form eines Infoblattes veröffentlicht. Der KFS-Bezirk Vinschgau umfasst Zweigstellen in Burgeis, Glurns, Kortsch, Latsch, Laas (Neugründung 2015) Prad, Reschen/ Graun, Schlanders, Schluderns, Stilfs und St. Valentin. KFS-Bezirksleiterin Priska Theiner freut sich über das insgesamt positive Bild: „Die rege Teilnahme und das gute Abschneiden in vielen Bereichen, freut mich sehr. Trotzdem bleibt viel zu tun, gerade bei den Räumen für Wickelmöglichkeiten, dem Platzmangel in den Altersheimen und dem Erhalt der Abteilungen im Krankenhaus Schlanders.“ Mit einer Zufriedenheit von über 90% schneiden im Vinschgau die Kindertagesstätten, die Kindergartengebühren und die offenen Spielplätze ab. Auch in Sachen Nahversorgung, Vereinshaus, Anzahl der Gottes- und Familiengottesdienste sowie der eigene Pfarrer werden auf Bezirksebene Höchstnoten vergeben. Schlecht bewertet werden die Räume für Wickelmöglichkeiten. Im mittleren Noten-Bereich liegen die Bereiche Altersheim in Bezug auf ausreichend Plätze und die Schülerlotsen. Laut der Vereinspräsidentin Angelika Mitterrutzner haben die Zweigstellen jetzt eine Diskussionsgrundlage für Vorschläge und Verbesserungen. Valentin Mair, der Leiter des Arbeitskreises Familienpolitik, befürwortet die mittlerweile beschlossene GIS-Befreiung für Erstwohnungen. Notwendige Maßnahmen und Forderungen des KFS auf Orts- bzw. Zweigstellenebene sind: Bildungsangebote für Familien schaffen, Sommerangebote für Grund-, Mittel- und Oberschüler verbessern, Schülerlotsendienst dort aufbauen, wo es keinen gibt. Auf Gemeindeebene fordert der KFS zusätzliche GIS-Vergünstigungen für Familien, keinen IRPEF Gemeindezuschlag, Windelbonus für Kinder von 0 bis 4 Jahren und für pflegebedürftige Angehörige, angemessene Kindergartengebühren sowie familienfreundliche Mensagebühren. red
Redaktion