„Wir brauchen uns gegenseitig“
Erneut Zuwachs bei den Imkern
Tschars - - Die Frühtracht war zwar etwas schwach und während der Obstblüte war es nass und kalt, aber die Waldtracht in den höheren Lagen und die Alpenrosentracht fielen gut aus. So blickte Konrad Tscholl, der Obmann des Bezirks Untervinschgau im Südtiroler Imkerbund, auf das Honigjahr 2017 zurück. Insgesamt gesehen sei die Ernte in etwa gleich ausgefallen wie im Jahr zuvor. Erfreut gab sich Tscholl bei der Jahreshauptversammlung, die am vergangenen Sonntag im Josef-Maschler-Haus in Tschars stattgefunden hat, über den erneuten Mitgliederzuwachs. Die Zahl der Imkerinnen und Imker stieg demnach von 339 auf 362. Von 3.932 auf 4.110 angewachsen ist die Zahl der betreuten Bienenvölker. Auch auf zwei erfolgreiche Weiterbildungskurse, auf zwei Standbegehungen in Latsch und Kastellbell sowie auf weitere Tätigkeiten des Bezirks blickte Tscholl zurück. Er lobte auch die Tätigkeiten der 10 Ortsgruppen. Als Höhepunkt für 2018 kündigte er die Jubiläumsfeier zum 100-jährigen Bestehen der Ortsgruppe Laas an sowie die große Honigbewertung am 10. und 11. November in Naturns. Einen besonderen Dank zollte der Bezirksobmann der VI.P, die den Imkerbezirk nicht nur finanziell unterstützt (10.000 Euro pro Jahr), sondern auch die Räume für Weiterbildungen zur Verfügung stellt. Größere Probleme mit der Varroamilbe bzw. weiteren Parasiten gab es im Bezirk Untervinschgau im Vorjahr nicht. Dennoch rief Bundesobmann Engelbert Pohl die Imkerinnen und Imker zu regelmäßigen Kontrollen auf. Pohl freute sich, dass der Stellenwert und die Wertschätzung den Imkerinnen und Imkern gegenüber in Südtirol weiter zunehmen: „Derzeit nehmen landesweit über 160 Personen aus allen Gesellschaftsschichten an unseren Imkerschulungen teil, darunter auch viel junge Leute.“ Wie schon Pohl verwiesen auch Landesrat Arnold Schuler und Bauerbundbezirksobmann Raimund Prugger auf die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den Imkern und der Landwirtschaft, speziell der Obstwirtschaft. Es gebe zwar immer wieder einige schwarze Schafe, aber grundsätzlich ist die Zusammenarbeit gut. Eine solche sei nur möglich, „wenn man sich gegenseitig respektiert und wertschätzt.“ Prugger wörtlich: „Wir sind im Großen Ganzen auf einem guten Weg. Wir schauen zusammen, denn wir wissen, dass wir uns gegenseitig brauchen.“ Auch Schuler und Pohl stimmten darin überein, „dass wir Probleme gemeinsam lösen müssen.“ Zu den Höhepunkten der Versammlung gehörte die Ehrung langjähriger Mitglieder. Seit 35 Jahren Mitglieder der jeweiligen Ortsgruppen sind Johann Forcher (Kastelbell), Josef Lamprecht (Naturns), Matthias Stricker (Martell), Felix Ladurner (Schnals) und Georg Riedl (Tschengls). Karl Brugger (Kastelbell), Anton Raffeiner (Schnals) und Anton Federspiel (Tarsch) sind seit 25 Jahren Mitglieder. Zum „Bienen Much“ wurde für besondere Verdienste um die Bienenzucht wurde Alfred Wellenzohn aus Kastelbell ernannt (16 Jahre Obmann der Ortsgruppe Kastelbell sowie 16 Jahre Mitglied des Bezirksausschusses). Ein Geschenk bekam Anton Moser aus Kastelbell, der seit sage und schreibe 70 Jahren leidenschaftlicher Imker ist.