Einige Fotos der Mitmachaktion #wirbrennenfürallejugendlichen, die in den Sozialen Medien sofort auf breiten Zuspruch stieß.

„Wir brennen … 

… für alle Jugendlichen“

Publiziert in 1 / 2022 - Erschienen am 19. Januar 2022

Schleis - Harte und weniger harte Lockdowns, keine offenen Discos, zu Hause eingesperrt, Fernunterricht, kaum Kontakt zu Gleichaltrigen und wenige Chancen, das zu tun, was junge Menschen in normalen Zeiten tun. Wenn solche Zustände einige Wochen dauern, ist das noch irgendwie verkraftbar, aber wenn sie zwei Jahre anhalten, wird es allen zu viel, viel zu viel. Um auf die schwierige Situation und die vielen Probleme hinzuweisen, unter denen speziell die Jugendlichen seit dem Ausbruch der Pandemie leiden, haben die Jugenddienste Mittel- und Obervinschgau am 14. Jänner nach nur einem Tag Vorbereitung die Mitmachaktion #wirbrennenfürallejugendlichen organisiert. Das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen gebracht hatte die jüngste Corona-Verordnung, wonach für den Zutritt zu Jugendtreffs und Jugendzentren nicht mehr die Regel 3G (geimpft, genesen oder getestet) gilt, sondern 2G (geimpft oder genesen). „Wir haben in der offenen Jugendarbeit schon seit Jahren strenge Zutrittsregeln. Wenn jetzt der Zutritt nur mehr Geimpften oder Genesenen erlaubt ist, müssen zum Beispiel Jugendliche, denen die Eltern eine Impfung untersagen, draußen bleiben“, hieß es im Jugendzentrum JuMa in Mals, wo sich über ein Dutzend Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter von den Gemeinden Graun bis Kastelbell-Tschars eingefunden hatte. „Der niederschwellige Zutritt zu den Treffs und Zentren ist unser Prinzip. Junge Menschen brauchen den Kontakt zu Gleichaltrigen, Erfahrungsräume und ein stabiles Beziehungsangebot“, brachte Tobias Stecher, der Leiter des Jugenddienstes Obervinschgau, die Botschaft auf den Punkt, „die wir mit der Mitmachaktion über die Sozialen Medien verbreiten wollen.“ Dass immer mehr Jugendliche in Folge der coronabedingten Einschränkungen an Angststörungen, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen leiden, zunehmend Verhaltensprobleme haben, frustriert und verzweifelt sind, hat mittlerweile auch eine Studie ergeben. Die Aktion selbst ging auf einer Wiese in der Nähe des Bunkers zwischen Schleis und Laatsch über die Bühne. Der Grundbesitzer Alexander Agethle hatte sein Einverständnis für die Aktion gegeben. Auch die Gemeinden, Behörden und Sicherheitskräfte waren im Vorfeld informiert worden. 13 Feuer-Fässer, aufgestellt in Form eines Kreises, wurden entzündet. Zusätzlich dazu formten die Jugendarbeiter und Jugendarbeiterinnen mit brennenden Fackeln ein großes „J“ als Zeichen für die Jugend. „Wir brennen für alle Jugendlichen“ tönte es in die Nacht. Johannes Tappeiner aus Laas hat die Aktion mit einer Drohne gefilmt.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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