„Wir haben Vertrauen in eure Arbeit“
Publiziert in 13 / 2016 - Erschienen am 6. April 2016
Die 18 Freiwilligen Feuerwehren des Bezirks Untervinschgau
haben auch im vergangenen Jahr Großartiges geleistet.
Latsch - 788 Männer und 19 Frauen stehen derzeit als aktive Mitglieder der 18 Freiwilligen Feuerwehren des Bezirksverbandes Untervinschgau ehrenamtlich im Dienst der Allgemeinheit. Was die Wehren im Vorjahr geleistet haben, ging beim 61. Bezirksfeuerwehrtag am 2. April im CulturForum in Latsch aus den Berichten des Bezirkspräsidenten Thomas Tecini, des Bezirksinspektors Johann Telser und des Bezirksjugendreferenten Peter Paul Schweitzer hervor. Im Vorjahr rückten die Wehren in ihrem Einzugsgebiet zu 80 Bränden (27 davon waren Großbrände) aus, sowie zu 248 technischen Einsätzen und 9 Fehlalarmen, wobei insgesamt 12.059 Stunden geleistet wurden. Für Brandschutz und Ordnungsdienste wurden 3.316 Stunden aufgebracht, für Übungen und Ausbildungen 17.009. „Auch die Landesfeuerwehrschule in Vilpian wurde wieder fleißig besucht“, freute sich Thomas Tecini. Im Durchschnitt war jedes dritte aktive Mitglied einmal im Jahr an der Landesfeuerwehrschule. Johann Telser wartete mit Details zu einigen Großbränden im Vorjahr auf. Er informierte auch über die Übergabe einiger neuer Fahrzeuge, über Bewerbe im In- und Ausland sowie über Übungen und Weiterbildungsangebote auf Bezirksebene. Peter Paul Schweitzer teilte mit, dass es im Vorjahr 8 Übertritte in den aktiven Dienst gab. Eintritte in die derzeit 6 Jugendgruppen wurden 9 gezählt, Austritte gab es 8. Auch die Jugendgruppen haben 2015 ein vielseitiges Tätigkeitsprogramm absolviert.
„Man wird gebraucht“
Als eigentlichen Grund dafür, warum junge Menschen zur Feuerwehr, oder auch zum Weißen Kreuz oder der Bergrettung gehen, sieht der Latscher Bürgermeister Helmut Fischer „im Gefühl, dass man gebraucht wird.“ Er gab sich in seinen Grußworten überzeugt davon, dass die Feuerwehren im Bezirk ihre Arbeit auch in Zukunft pflichtbewusst, kompetent und ehrenamtlich verrichten werden: „Wir haben Vertrauen in eure Arbeit und wir schätzen euren Einsatz.“ Worte des Dankes und der Wertschätzung des wertvollen Dienstes, den die Wehren das ganze Jahr über leisten, fanden auch alle Ehrengäste. Landesrat Richard Theiner überbrachte die Grüße im Namen der Politik, der Bezirkspräsident des Bezirks Meran, Erhard Zuech, im Namen der Nachbarbezirke, Georg Pircher, des stellvertretende Amtsdirektor des Forstinspektorates Schlanders, im Namen der Forstbehörde und weiterer Behörden, sowie Daniel Platzgummer, der Sektionsleiter des Weißen Kreuzes Schlanders, im Namen der WK-Sektionen und der Bergrettungsdienste. Alois Sparber, der Stellvertreter des Landesfeuerwehrpräsidenten, plädierte für eine vernünftige Aufteilung von Fahrzeugen und Geräten: „Nicht jede Wehr muss jedes Gerät haben. Wir müssen die Investitionen vor der Bevölkerung vertreten können.“ Landesjugendreferent Peter Volgger freute sich, dass ein Eintritt in die Jugendgruppen ab dem Herbst 2016 bereits ab einem Alter von 10 Jahren möglich sein soll. Zu den Ehrengästen aus der Politik gehörten u.a. auch der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger, Regionalassessor Sepp Noggler sowie mehrere Bürgermeister bzw. deren Stellvertreter.
Feuerwehr im Wandel der Zeit
Zu diesem Thema hielt der frühere Bezirkspräsident Franz Tappeiner einen beachtenswerten Vortrag. Tappeiner holte weit aus und spannte einen großen geschichtlichen Bogen von den ersten Brandwehrordnungen im alten Tirol über die Abtrennung Südtirols von Österreich und die Rückschläge unter dem Faschismus bis hin zum Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und zum heutigen Stand der Feuerwehren in Südtirol. Sein Referat belegte einmal mehr, wie eng die Entwicklung des Feuerwehrwesens mit den politischen Höhen und Tiefen verknüpft war. Was es laut Tappeiner auch in Zukunft braucht, sind Zuversicht und Zusammenhalt. Rückblickend auf den wirtschaftlichen Erfolg der vergangenen 40 Jahre meinte Tappeiner: „Der Erfolg hat uns satter gemacht, aber nicht zufriedener.“
Ehrungen
Mit dem Verdienstkreuz in Gold für 40-jährige Mitgliedschaft wurden Johann Spechtenhauser (Allitz), Hubert Kaserer (Kastelbell), Alois Fleischmann (Martell), Ernst Etzthaler (Tschars) und Josef Alois Holzer (Martell) geehrt. Franz Tappeiner wurde für seine 35-jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Bezirksfeuerwehrverband und seine besonderen Verdienste um das gesamte Feuerwehrwesen in Südtirol zum Ehrenmitglied ernannt. Als Geschenk wurde ihm ein Bild von Karl Grasser überreicht. Sepp
Josef Laner