„Wir wollen euch heute danken und verwöhnen“
Von 1.800 Senioren im Landesverband des lvh-Wirtschaftsverbandes Handwerk und Dienstleister waren 800 zum Treffen nach Graun gereist.
Graun - „Der Herr arbeitet“, eröffnete Don Klaus Rohrer die Festmesse für die Althandwerker und Ehrengäste aus Südtirol und einigen Nachbarprovinzen. „Demnach muss er ein Handwerker sein und nichts ist schlimmer für einen Handwerker, als wenn ihm jemand im Wege steht. Das gilt auch für uns Priester.“ Nach und nach gelang es dem redegewandten Pfarrer von Graun und der Musikkapelle mit Kapellmeister Peter Blaas, die Handwerker in den Gottesdienst einzubinden. Zuvor hatte sie ein Großbrand in Langtaufers beschäftigt - mit konkreten Auswirkungen auf das Treffen. Ortsobmann Erhard Joos und die Organisatoren um Daniela Folie und Moderatorin Lorena Ruez standen ohne die Helfer aus den Reihen der Feuerwehr da. Dass es doch noch gelang, in 30 Minuten 800 Personen mit Essen und Trinken zu versorgen, dürfte als Großleistung in die Handwerker-Geschichte eingehen. Der Untervinschger LVH-Obmann Andreas Nagl leistete umsichtige Kellnerarbeit. Die Zeit davor überbrückten die Musikanten und einige Ehrengäste mit ihren Gruß- und Dankesworten. Den Auftakt machte Obmann Joos, der dem OK-Team des Reschenseelaufs für das Festzelt dankte und den Gästen zurief: „Wir wollen euch danken und verwöhnen“. Bürgermeister Heinrich Noggler blickte auf die „verantwortungslose Seestauung“ zurück und auf die Tourismus-Attraktion „versunkener Turm“ nach vorn. Zurück schaute auch Parlamentsabgeordneter Albrecht Plangger, der die Geschichte der 2 Touristen aus St. Anton a.A. zum Besten gab, die sich nicht erklären konnten, wie es den Graunern gelungen ist, den Turm ins Wasser zu bauen. Der Obmann der Althandwerker, Johann Zöggeler, hatte nur Lobesworte für die Organisation des Festes. Giampaolo Palazzi, Vorsitzender des nationalen ANAP, war überwältigt vom Zuspruch der Althandwerker und vom Austragungsort „alle sponde del lago di Resia“. Landespräsident Gert Lanz nannte die Althandwerkerinnen und Althandwerker „die Basis, auf der sich Südtirols Wirtschaft entwickeln konnte“. Nach Gottesdienst und Festmahl war der 3. Höhepunkt die Ehrung der ältesten Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Bei den Frauen waren es die Schneiderin Marianna Schönegger, 93, aus Welsberg, die immer noch aktive Friseuse Marianna Degasperi aus Auer und Cäcilia Vill, Floristin aus Terlan, beide 90 Jahre alt. Deutlich älter waren hingegen die Männer. Unter großem Applaus wurde Kandidus Schraffl, Tischler aus Innichen, auf die Bühne gebeten. 1920 geboren war der 97-Jährige der älteste Handwerker beim diesjährigen Treffen. Karl Weiss, Friseur aus Lana, hat schon 96 und Albert Kübacher, der Sticker aus Niederdorf, schon 95 Geburtstage gefeiert.