Mit dem Soloprogramm „Jeder ist mindestens zwei …“ zeigte Horst Saller viele Facetten seines einzigartigen Könnens auf der Bühne.
Mit dem Soloprogramm „Jeder ist mindestens zwei …“ zeigte Horst Saller viele Facetten seines einzigartigen Könnens auf der Bühne.
Mit dem Soloprogramm „Jeder ist mindestens zwei …“ zeigte Horst Saller viele Facetten seines einzigartigen Könnens auf der Bühne.

Wo komm ich her, wo geh ich hin?

Publiziert in 33-34 / 2021 - Erschienen am 12. Oktober 2021

Schlanders - „Es geht mir gut mein Schatz, ich bin am Waltherplatz“. So lautete der Titel der „inoffiziellen Hymne von Bozen“, die er nicht in der Landeshauptstadt, sondern auf der Bühne des Theatersaals im Kulturhaus in Schlanders zum Besten gab. Der Auftritt als „sozialkritischer Singer-Songwriter“ war nur eine der Saiten der „kabarettistischen Gitarre“, an denen der Schlanderser Autor und Sketschschreiber Horst Saller am vergangenen Wochenende an drei aufeinanderfolgenden Abenden zupfte. „Jeder ist mindestens zwei …“ hieß auch das Motto seines ersten Soloprogramms. „Tauchen Sie ein in sich selbst“, hatte er das Publikum aufgefordert: „Wo komm ich her, wo geh ich hin?“ Ein Gefühl, das bei den Zuhörern und Zuschauern nie aufkam, war Langeweile. Horst Saller sprang von der Lyrik („Dichtung macht die Welt erträglicher und schöner“) und fiktiven Zwiegesprächen mit Gott im Himmel („die Männer sind uns nicht so gelungen, die Frauen sind schöner gemacht“) bis hin zur Kunst des Reimens („Auf Eichhörnchen reimt sich nichts, daher nehme ich Hörnchen im Eich“) und zum bäuerlichen Theaterstück „Wetterleuchten zu Martini“, bei dem er nicht nur alle Rollen selbst spielte, sondern auch Geräusche erzeugte. Bei geschlossenen Augen hatte man das Gefühl, als stünden alle Personen des Stücks auf der Bühne. Für das dichtgeballte Programm gab es viel Applaus. Horst Saller überzeugte mit Mimik, Gestik sowie mit Sprach- und Sprechkunst, auf Hochdeutsch ebenso wie im Vinschger Dialekt und auf Schweizerdeutsch. Inhaltlich gesehen legte er mit viel Humor und Witz, ab und an aber auch mit einer Portion Sarkasmus, die Finger in offene Wunden unserer Gesellschaft und hielt den Menschen den Spiegel vor. Je klarer sich das Publikum im Spiegel erkannte, umso lauter war das Lachen. Einen besonderen Dank zollte Horst Saller dem Verwaltungsrat des Kulturhauses, allen Unterstützern und Gönnern sowie allen, die im Vorfeld und an den Aufführungstagen mitgeholfen haben, dem Publikum unbeschwerte Unterhaltung zu bieten - trotz Corona und der damit verbundenen Vorschriften.

Josef Laner
Josef Laner

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