Moderatorin Michaela Platzer mit Udo Thomas, Peter Ortler, Werner Egger, Karl Bernhart, Gerald Burger, Annegret Rück und Alfred Theiner (v.l.).

Wunsch nach Altersheim und Angst vor Umfahrung

Publiziert in 10 / 2016 - Erschienen am 16. März 2016
Bei der 1. Bürgerversammlung der neuen Prader Verwaltung durften alle Ratsfraktionen zu Wort kommen. Diskussionen am Stehtisch zum Abschluss. Prad - Die Bürgerversammlung am 4. März verschaffte Bürgermeister Karl Bernhart, seinen Ausschussmitgliedern und dem Vertreter der Süd-Tiroler Freiheit ein Erfolgserlebnis. Von etwas über 100 Besuchern können viele Verwaltungen nur träumen. Der „Palabirnrummel“ war in der Gemeinde selbst eben nur ein Rummel und kein Skandal. Gemeinderätin Michaela Platzer hatte als Moderatorin den Verlauf im Raiffeisensaal von „aquaprad“ immer unter Kontrolle und meistens eine vertiefende Frage parat. Referenten und Fraktionssprecher beschränkten sich in ihren Einführungen auf 6 bis 10 Minuten. Bürgermeister Karl Bernhart kam von A wie Aufgabenverteilung zu Z wie Zusammenarbeit. Bautenreferent Werner Egger musste sich bereits in der Einleitung mit der Straßenverbindung in der Gewerbezone befassen. Kulturreferentin Annegret Rück nannte die Vereine vernetzt, kündigte Bildungsarbeit, Sommerkindergarten und Freizeitaktivitäten an. Sport- und Tourismusreferent Gerald Burger informierte über die Ausarbeitung einer Bike-Karte für den Vinschgau und möchte die Stilfserjochstraße besser „verkaufen“. Landwirtschaftsreferent Peter Ortler stellte Maßnahmen für und um Lichtenberg vor. Umwelt- und Sozialreferent Udo Thoma lobte die „Verkehrskommission“ und die Freiwilligen, streifte Trinkwasser und Parkraumbewirtschaftung. Die Moderatorin bat ihn um eine Stellungnahme zum Altersheim. Selbstbewusst wies Alfred Theiner (STF) auf seine rührige Zwei-Mann-Fraktion hin und hatte ein Lob für die Verwaltung übrig. Aus dem Publikum kam die eine oder andere Retourkutsche jener, die nicht mehr ganz nach vorne gewählt worden waren. Wo denn die Mountainbike-Routen verlaufen, wollte man wissen. Zur Sprache kamen Hundekot auf den Wegen, Vogeljagd in den Sanden, die Sennerei, die Kosten der Mittelschule, Verkehr in der Silbergasse, Verkehrsgefahren auf dem Kiefernhainweg und auf der Stilfserjochstraße durchs Dorf. Die Versuche, etwas über den Nationalpark, die Landwirtschaft oder über die Belastung durch die potenzierte Überlandleitung zu hören, kamen gegen das ersehnte Altersheim für Prad und die befürchtete „große Umfahrung“ auf Prader Boden nicht an. Ehemalige Verwalter warnten davor, die Befugnisse über die Agumser Gasse aus der Hand zu geben. Man wolle sich auf jeden Fall absichern, hielt Bürgermeister Bernhart dagegen. Bei so viel Vinschger Präsenz in der Landesregierung und im Landtag, ja sogar im Parlament, müsste etwas mehr Schubkraft für den Bau eines Altersheimes in Prad abfallen, waren mehrere Bürger der Meinung. Neu bei dieser Bürgerversammlung war die Fortsetzung der Diskussion an verschiedenen Tischen mit jeweils einem Referenten. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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