Im Bild (v.l.): Bürgermeisterin Verena Tröger, ihre Stellvertreterin Franziska Riedl und die Gemeindereferentin Elfi Kirmaier
Übermäßiger Alkoholkonsum dürfte bei mutwilligen Zerstörungen nicht selten mit im Spiel sein.
Übermäßiger Alkoholkonsum dürfte bei mutwilligen Zerstörungen nicht selten mit im Spiel sein.

Zerstörungswut

Laaser Gemeindeverwaltung appelliert an unzivilisierte Diskobesucher

Publiziert in 9 / 2022 - Erschienen am 10. Mai 2022

Laas - Dass die Diskothek „Fix“ in Laas nach zweijähriger Corona-Zwangspause Ende März endlich wieder ihre Türen aufsperren konnte, sei zwar durchaus zu begrüßen, aber was sich einige Diskobesucher seither jeden Freitag und Samstag leisten, wenn sie vom Bahnhof zur Disko gehen oder von dort zurückkehren, sei schlicht und einfach untragbar. Wie die Bürgermeisterin Verena Tröger, ihre Stellvertreterin Franziska Riedl und die Gemeindereferentin Elfi Kirmaier kürzlich bei einem Mediengespräch im Rathaus bestätigten, gibt es seit Ende März an jedem Wochenende Anrufe, E-Mails und mündliche Beschwerden verärgerter Anrainer. „Es liegt uns fern, alle Jugendlichen in einen Topf zu werfen, aber es gibt unter den Diskobesuchern leider einige, die offensichtlich keine Grenzen kennen und nicht davor zurückschrecken, privates und auch öffentliches Eigentum mutwillig zu zerstören“, hieß es unisono. Dass manchmal laut geschrien und Lärm gemacht werde, sei zwar noch hinnehmbar, „aber dass man Dosen und Flaschen gegen die Fenster von Privatwohnungen wirft, Teile von Gärten zerstört oder so lange an öffentlichen Straßenlampen rüttelt, bis die teuren LED-Leuchten auf den Boden fallen, ist des Guten zuviel.“ Probleme habe es zwar auch in der Zeit vor Corona gegeben, „aber ein derartiges Ausmaß aggressiver Zerstörungswut wurde damals nicht festgestellt“, geben die Gemeindeverwalterinnen zu bedenken. Dass oft auch zu viel Alkohol mit im Spiel ist, liegt auf der Hand. Sogenannte „schwarze Schafe“ sind nicht selten mit Flaschen oder Dosen anzutreffen, speziell beim Gang vom Bahnhof in Richtung Disko. Besonders problematisch seien die späten Abendstunden, sprich der Zeitraum, während dem die letzten Züge einfahren. Viele Diskobesucher gehen außerdem nicht den regulären Weg durch die Fußgängerunterführung, um auf die andere Seite der Staatsstraße zu gelangen, sondern wählen den kürzesten Weg. Sie gehen vom Bahnhof gerade aus in Richtung Gewerbegebiet und entlang der dortigen Zufahrt, wo es keinen Gehsteig gibt, weiter. Obwohl nach Rücksprache der Gemeindeverwaltung mit der Ortspolizei und den Carabinieri in jüngster Zeit verstärkt Kontrollen durchgeführt wurden, „hat sich die Situation bis heute nicht wirklich gebessert“, so die Bürgermeisterin. Es sei der Gemeindeverwaltung daher ein großes Anliegen, an jene Diskobesucher zu appellieren, die durch ihr unzivilisiertes Verhalten nicht nur privates und öffentliches Gut beschädigen, sondern indirekt auch den vielen Jugendlichen nichts Gutes tun, die einfach nur zum Tanzen gehen und sich unterhalten wollen. Näher prüfen wolle man die Anregung, ob es vielleicht in Absprache mit dem Diskobtreiber möglich ist, die Disko-Besucher, die mit der Bahn nach Laas kommen, direkt vom Bahnhof zur Disko zu „shuttlen.“ Einig sind sich die Gemeindeverwalterinnen darin, dass es trotz der genannten Probleme höchst an der Zeit war, die Disko wieder zu öffnen. Viele Jugendliche hätten lange und hart darauf gewartet. Die Disko „Fix“ ist bekanntlich ein Teil der Immobilie, welche die Gemeinde Laas angekauft hat. Es wurde vereinbart, dass der Diskobetrieb bis Ende Juni 2023 laufen kann. Was nachher geschieht, steht derzeit noch nicht fest. Franziska Riedl: „Es sind noch alle Optionen offen.“

Josef Laner
Josef Laner

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