Don Quijote musikalisch für Rudi Hölbling, Markus Gamper, Gustav Gurschler (von links) und Gitarrenberaterin Christine Schölzhorn.

Die Vinschger wagen sich an Don Quijote

Publiziert in 10 / 2013 - Erschienen am 20. März 2013
Seit Monaten bereiten sich die Darsteller auf das Bezirksspiel Don Quijote vor. Nun wurden Obmänner und Spielleiter in die ­Regiearbeit eingeweiht. Laas/Schluderns - Am 25. Mai wird sich zeigen, ob das Wagnis gelungen ist und die Vinschger dem „Welttheater“ gewachsen sind. Am 25. Mai hebt sich im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders der Vorhang: Das Bezirksspiel 2013 hat Premiere. Die 3. Ausgabe des Projekts „Der Vinschgau spielt Theater“ wird abgeschlossen und erstmals im Vinschgau und nach Jahrzehnten zum zweiten Mal in Südtirol wird Miguel de Cervantes‘ Roman „Don Quijote de la Mancha“ inszeniert. Der Vinschger Theaterbezirk hat sich nicht nur für dieses besondere Stück entschieden, sondern auch einen besonderen Regisseur geholt. Der mehrfach ausgezeichnete Wahlmünchner Christoph Brück sollte „großes Theater“ ins Tal bringen. Bezirksvorstand und Regisseur haben sich dazu viel Zeit genommen. Für die sechs Wochen Beschäftigung mit dem Stoff im Oktober und November lehnte Brück die Bezeichnung „Proben“ ab. „Es war ein langer Workshop“, meinte er. „Es musste sich etwas einprägen, damit es bleibt. Man kann sagen, wir haben die Vorbereitungen zur Inszenierung abgeschlossen.“ Für die Darsteller aus Schnals, Kastelbell, Latsch, Goldrain, Morter, Kortsch und Mals ging es nach den textlichen und tänzerischen „Vor-Proben“ in eine Winterpause, in der Liedermacher Ernst Thoma und Gitarristin Christine Schölzhorn die Dasteller mehrmals zu musikalischen Nachbesserungen einberiefen. Seit den ersten Märztagen steht Christoph Brück wieder zur Verfügung. Zum Auftakt der tatsächlichen „Probephase“ hat er sich bereit erklärt, für Obmännern, Spielleitern und Interessierten einige Geheimnisse seiner Regiearbeit zu lüften. „An sich ist Regie ganz einfach. Schwierig ist nur, dies zu erkennen“, erklärte er beim Spielleiterstammtisch im Vintschger Museum von Schluderns. Wie in der Probenpraxis setzte Brück auch in der kurzen Schulung den Grundsatz „den Spielern Mut machen“ um. Zuerst anhand von Episoden und Erlebnissen aus seiner Schauspielzeit und dann ganz praktisch mit dem 1. Bild seiner Don Quijote-Bearbeitung führte er vor Augen, welchen Reichtum Amateurschauspieler auf die Bühne bringen. Im Gegensatz zu den Profis würden sie im Alltag leben und aus dem Alltag spielen. Im Alltag, in alltäglichen Situationen lägen dann auch Widerspruch und Spannung, ohne die das Theater ja nicht auskomme. Ausschlaggebend für einen Spielleiter sei daher die Kunst der Beobachtung. Was er darunter meinte, durften Josef Trafoier als Sancho Pansa und Spielleiterin Christl Stocker als dessen Frau Theresa praktisch darstellen. Selbst Christoph Brück war beeindruckt vom Improvisationstalent des Obmannes und der Spielleiterin der Theatergruppe Schluderns. Günther Schöpf
Günther Schöpf
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