Präsident des Südtiroler Kulturinstituts Hans-Christoph von Hohenbühel
Historiker aus Taufers im Münstertal David Fliri
Heimatforscher Hermann Theiner aus Latsch
Kunsthistoriker Leo Andergassen, Schloss Tirol
Initiator Herbert Raffeiner aus Tschengls vor dem Lederer-Altar
Verwaltungsrat und Kustos der Spitalkirche Jochen Schwarz

Ein kulturgeschichtliches Kleinod 

Publiziert in 12 / 2023 - Erschienen am 4. Juli 2023

Latsch - Eine Buchvorstellung kann für einen bestimmten Zeitabschnitt ein fast vergessenes Kleinod wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. In diesem Fall saß die Öffentlichkeit selbst im Kleinod – in der Spitalkirche zur Heiligsten Dreifaltigkeit in Latsch. Die gut besuchte Buchvorstellung mit Begleitung an der Jäger-Orgel von 1740 durch Agnes Trafoier war die beeindruckende Wertschätzung eines kostbaren Flügelaltars, eines gotischen Kirchenbaus und eines besonderen Malprogammes. Hans-Christoph von Hohenbühel, seines Zeichens Vorsitzender des Südtiroler Kulturinstituts, sprach in seiner Eröffnungsrede von der Spitalskirche als „ein herausragendes Objekt“, entstanden aus verschiedenen „Partnerschaften“. Er erwähnte dabei das Kulturinstitut, die Südtiroler Landesregierung Abteilung deutsche Kultur, die Marktgemeinde Latsch, die Raiffeisenkasse und den „Öffentlichen Betrieb für Pflege und Betreuung Spitalfond zur Heiligen Dreifaltigkeit“. Angestoßen habe das Buchprojekt über die Spitalskirche Herbert Raffeiner aus Tschengls“, bemerkte Bürgermeister Mauro Dalla Barba in seiner Begrüßung. „Wir als Bürger der Gemeinde Latsch können uns glücklich schätzen, dass das Wissen der hochkarätigen Autoren Leo Andergassen, David Fliri und Hermann Theiner uns in Buchform zur Verfügung stehen wird.“ Es folgten Grußworte durch den stellvertretenden Geschäftsführer der Raika Latsch, Albert Platzgummer. Als Präsident des Spitalfonds führte Alexander Janser durch den Abend. Er dankte allen, die zu diesem Festtag beigetragen haben und betonte die Bedeutung von Kirche und Friedhof für die Gäste des Seniorenheims. Um in die Geschichte der Annenberger Memorialstiftung einzusteigen, befasste sich der Historiker David Fliri mit der 2. Ehe des „schillerndsten“ und bedeutendsten Vertreter der Familie, Heinrich von Annenberg, und seiner emanzipierten Gemahlin Katharina von Schlandersberg. Der Latscher Heimatforscher Hermann Theiner ging in seiner Einführung auf die Inschrift neben dem Südportal und auf die dort angeführten Ablässe ein, die auch den Zweck gehabt hätten, den Bau und die Ausstattung der Kirche zu finanzieren. „Die Spitalkirche von Latsch ist eine der größten Zimelien (wertvolles Unikat) in unserer Kulturlandschaft“, eröffnete der Kunsthistoriker Leo Andergassen. Er unterstrich Wert und Bedeutung des Flügelaltares von Jörg Lederer aus den Jahren um 1517, indem er Rainer Kahsnitz zitierte, der in seinem „Großen Buch der Flügelaltäre“ nur 3 Beispiele aus Südtirol gewählt habe, darunter „als schönstes Stück den Latscher Altar“ - Leo Andergassen, David Fliri, Hermann Theiner, Das Heiliggeistspital in Latsch (Veröffentlichungen des Südtiroler Kulturinstitutes, Band 14), mit beigefügter Stammtafel der Annenberger, Athesia-Tappeiner-Verlag, Bozen 2023, Hardcover, 224 Seiten, 30.00 €

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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