Heike Vigl ließ Ötzi aus der Eishöhle steigen.
Heike Vigl mit der Querflöte und Reinhilde Gamper an der E-Zither

Sommerabend im Rittersaal

Publiziert in 28 / 2019 - Erschienen am 27. August 2019

Schlanders - Weil es kein lauer, sondern ein feuchter Sommerabend war, kam die überschaubare Schar der Besucher in den Genuss einer besonderen Sprach- und Klangwolke. Der ehemalige Rittersaal der Schlandersburg war in diesem Fall der bessere Resonanzkasten als der weitläufige Schlosshof. Anne, die Städterin, hatte Bilder im Kopf. Sie stieß auf die Re-Inkarnation und ließ sich von der Psychotherapeutin schwerelos in die Berge versetzen. Damit setzte die Erzählkünstlerin Heike Vigl aus Oberbozen das „Kopf-Kino“ in Gang. Die Schwerlosigkeit vermittelten Zither-Klänge von Reinhilde Gamper aus Latzfons. Mit Wein und Wasser versorgt und auf die großartigen Bilder des Naturfotografen Georg Kantioler ausgerichtet, genossen die Besucher wieder einen faszinierenden Schlandersburger Sommerabend. Worte, Musik und Bilder zeichneten den Weg des Ötzi nach und entwarfen Bilder, wie sie heute noch im Schnalstal beim Übertrieb der Schafe entstehen. Der Mann aus dem Eis stand zwischen seiner und Anne’s Welt, die auch die Welt der Zuhörerinnen und Zuhörer war. Reinhilde und Heike fragten singend im Duett „Holst du mi, holst du mi o?“ Klangmotive aus den Korrnrliedern ließen die Stimmung nostalgisch-wehmütig werden.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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