„Alkohol, Drogen und Raserei passen mit Autofahren nicht zusammen“
Publiziert in 9 / 2006 - Erschienen am 4. Mai 2006
In Mals und in Schlanders haben unlängst auf Einladung der Bezirkszeitung „Vinschger Wind“ drei Vorträge zur Verkehrsunfallprävention stattgefunden. Zielgruppe waren höhere Klassen von Oberschulen sowie der Landesberufsschule. Hauptreferent war Jürgen Hildenbeutel, Polizeioberkommissar bei der Hessischen Bereitschaftspolizei in Deutschland. Hildenbeutel wartete in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Karl Diele mit sehr bewegenden und unter die Haut gehenden Präsentationen auf. Er verstand es, den jungen Leuten sinnvoll klar zu machen, dass Alkohol, Raserei und Drogen nicht zum Autofahren passen. Besonders ergreifend waren seine Schilderung „Die letzte Sekunde deines Lebens“ sowie ein Brief (siehe Seite 3), den er im Zuge der Präsentationen verteilte.
Zu den Vorstellungen sind Vertreter von Feuerwehren, des Weißen Kreuzes, der Carabinieri, weiterer Sicherheitskräfte, der Politik und der Schulen erschienen. Bei einer der Präsentationen in Schlanders informierte Landesrat Florian Mussner über die Kampagne gegen Motorradunfälle. Auch Vertreter mehrerer Rettungsorganisationen ergriffen das Wort und begrüßten die Initiative der Unfallprävention. Die Schülerinnen und Schüler waren von den realistischen Unfallbildern, den Dialogen und den Aussagen tief beeindruckt.
Im Anschluss an eine der Präsentationen in Schlanders stellte der Notfallpsychologe Albin Steck die Arbeit von Notfallpsychologen vor. Diese sind immer dann zur Stelle, wenn Angehörige und Freunde nach dem Tod eines geliebten Menschen professionelle Hilfe brauchen. An die 20 Notfallpsychologen gibt es derzeit in Südtirol. Sie haben nach zweijähriger Ausbildung im Oktober 2005 das Abschlussdiplom erhalten.
Nach dem Tod eines lieben Menschen bei Unfällen und tragischen Ereignissen sind die Angehörigen und Freunde oft sich selbst überlassen. Nach der Erstversorgung und –betreuung durch Notärzte, Einsatzpersonal und Behörden ist oft professionelle psychologische Hilfe notwendig. Die Notfallpsychologie leistet einen wichtigen Beitrag in der Rettungskette der Notfallmedizin und ergänzt den wertvollen Dienst der Freiwilligen der Notfallseelsorge.
Die Notfallpsychologen werden über die Landesnotrufzentrale 118 alarmiert. Im Vinschgau sind zwei Notfallpsychologen tätig: Albin Steck und Verena Rinner.
Josef Laner