Besonders angetan waren die Vertreter der Filmproduktionsfirmen von der Churburg. Johannes Jakob Graf Trapp (im Bildvordergrund) führte die Gäste persönlich durch die Burg, öffnete ihnen sogar die Privatgemächer und verabschiedete sie mit einem edlen Tropfen.

Auf der Suche nach Filmschauplätzen

Publiziert in 38 / 2011 - Erschienen am 26. Oktober 2011
Vinschgau – Die Churburg in Schluderns, der Tartscher Bühel, die mittelalterliche Stadt Glurns oder Schloss Goldrain: Der Vinschgau ist besonders reich an Stätten und Orten, die sich als einzigartige Schauplätze für das Drehen von Kinofilmen eignen würden. Um den Vinschgau und das ganze Land für die Film- und auch Fernsehbranche zu lancieren, organisiert die Südtiroler Standortagentur BLS (Business Location Südtirol – Alto Adige) ­eigene Besichtigungstouren für Filmproduzenten, Regisseure, Herstellungsleiter und Journalisten. Die erste dreitägige ­„Location Tour“ vom 12. bis zum 14. Oktober führte unter anderem auch in den Vinschgau. Knapp zwei Dutzend Vertreter von Filmproduktionsfirmen aus Deutschland, Italien, Ungarn und Österreich besichtigten die St. Benedikt Kirche und den Fröhlichsturm in Mals, die Kapelle St. Veit auf dem Tartscher Bühel, das mittelalterliche Städtchen Glurns und die Churburg in Schluderns mit ihrer mittelalterlichen Waffensammlung. Die Teilnehmer zeigten sich von den kompetenten Führungen ebenso begeistert wie von der Gastfreundschaft der Vinschger. Ihren Abschluss fand die Tour auf Schloss Goldrain. „Für uns als BLS ist es wichtig, die Vertreter der Filmbranche auf mögliche Schauplätze für Kinofilme aufmerksam zu machen,“ sagt Ulrich Stofner, der Direktor der BLS. Es gehe darum, Südtirol als Filmstandort zu vermarkten, wobei vor allem der wirtschaftliche Aspekt im Vordergrund stehe, „der indirekte Werbeeffekt ist sicher wichtig, aber wir setzen vor allem auf die lokale Wertschöpfung.“ Wenn zum Beispiel irgendwo im Vinschgau ein Film gedreht wird, schlägt sich das positiv auf die Übernachtungen nieder. Zusätzlich dazu braucht es Statisten, Handwerker und weitere Dienstleistungen. Mit Mitteln aus dem Filmförderfonds, der auf Initiative von Landesrat Thomas ­Widmann eingerichtet wurde, werden laut Stofner nur dann Projekte gefördert, „wenn sich die örtliche Wertschöpfung auf ca. 150% des Förderbeitrages beläuft, wenn also unter dem Strich mehr Geld im Land bleibt, als investiert wird.“ Die BLS verstehe sich auch als vermittelnde Schnittstelle zwischen der italienisch- und deutschsprachigen Film- und Fernsehbranche. Außerdem biete Südtirol mit seinen Burgen und Schlössern beste Voraus­setzungen für das Filmthema Mittelalter, das derzeit eine Renaissance erlebe.
Josef Laner
Josef Laner

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