Die Organisatoren am Kulturhausplatz (von links): Wolfgang Meister, Christina Niederkofler, Siegfried Camana, Reinhold Holzer

Baubiologen wollen Flagge zeigen

Publiziert in 22 / 2006 - Erschienen am 11. Oktober 2006
Schlanders – Alles, was in Europa und darüber hinaus Rang und Namen hat in Baubiologie, Bauökologie, Architektur, Umwelttechnik und Landschaftsplanung wird sich von Freitag, 27., bis Dienstag, 31. Oktober in Schlanders treffen. Im Kulturhaus des Vinschger Hauptortes werden mit dem ersten internationalen Kongress für nachhaltige Architektur und Baubiologie Erfahrungen, Erkenntnisse und Techniken gebündelt und nicht nur der fachlichen Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Natürlich bietet der Kongress außerdem Teilnehmern und Begleitern ein attraktives Rahmenprogramm mit Exkursionen in eine immer wieder überraschende Kulturwelt des Vinschgaus. Als Veranstalter der Großveranstaltung in Schlanders verantwortlich zeichnet das InterCAB, das internationale Komitee für nachhaltige Architektur und Baubiologie, mit dem Architekten Siegfried Camana (Gargnano) und dem Baubiologen Reinhold Holzer (Schlanders) an der Spitze. Fünf Themen mit fünf Schwerpunkten werden in Vorträgen, Diskussionen und Seminaren doppelsprachig erarbeitet und vertieft. Der erste Tag ist der Baubiologie gewidmet. Vertreter aller nationalen Organisationen werden zuerst in Kurzberichten auf die Entwicklung in Europa und schließlich auf Tendenzen weltweit eingehen. Anwesend sein wird Professor Anton Schneider, der vor 30 Jahren von Neubeuren aus die Entwicklung der Baubiologie nicht nur in Deutschland angestoßen, vor 25 Jahren Reinhold Holzer zum überzeugten Baubiologen gemacht und zur Gründung der italienischen baubiologischen Bewegung (ANAB) mit dem derzeitigen Präsidenten Siegfried Camana geführt hat. Der zweite Tag befasst sich mit Naturfarben und nachwachsenden Rohstoffen. Es sollen „chemische Denk­tabus auf den Kopf gestellt“, aber auch „hautnahe“ Probleme aufgegriffen werden. Am Holzfachtag werden vor allem in die Podiumsdiskussion mit namhaften Architekten aus vier Nationen, darunter Werner Tscholl aus Morter, hohe Erwartungen gesetzt. Der Lehmfachtag wird seine praktische Fortsetzung mit einem Lehmkunstprojekt auf dem Kulturhausplatz finden. Der Klimahaustag steht selbstverständlich unter dem Eindruck des erfolgreichen Klimahaus-Projektes Südtirol, wird aber auch eine erstaunliche Entwicklung in Oberitalien an den Tag bringen. Pierluigi Mengacci wird von der baubiologischen Klimahaussiedlung im Hinterland von Pesaro, Andrea Dalfiume anhand einer Schulmensa der Stadt Imola über die Energieeinsparungen bei öffentlichen Bauten referieren.
Günther Schöpf
Günther Schöpf

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.